Wein richtig lagern: Darauf kommt es an

01.02.2023

Weine reagieren auf äußere Einflüsse empfindlich und werden „sauer“, wenn wir sie falsch behandeln. Diesbezüglich spielt die korrekte Lagerung der Weinflaschen eine wichtige Rolle.

Menschen auf der ganzen Welt lieben Wein

Wein hat in Deutschland eine lange Tradition. Es gibt 13 Anbaugebiete, die sich in Bereiche, Großlagen und Einzellagen aufteilen. Der Rheingau zählt zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten des Landes. Somit wundert es nicht, dass die Kultur der Region stark vom Weinbau geprägt ist und die hier lebenden Menschen regelmäßig Weinfeste feiern. Eine Übersicht der Wein- und Volksfeste finden Sie auf dieser Seite: www.rheingau.de/veranstaltungen/feste.

Aber auch andere Länder lieben ihre Weine. In den Mittelmeerländern Spanien, Italien und Frankreich bauen die Menschen seit Tausenden von Jahren Weinreben an. Überall auf der Welt treffen sich Weinfreunde in sogenannten Weinclubs, um sich auszutauschen und gemeinsam regionale und internationale Weinspezialitäten zu genießen. In der Schweiz gibt es zum Beispiel den Club Cave SA www.cavesa.ch/de. Wie die meisten Weinclubs genießen die Mitglieder auch hier verschiedene Vorteile wie Willkommensgeschenke, Rabatte auf bestimmte Weine, informative Kurse zum Thema Wein und vieles mehr.

Die richtige Lagerung von Wein

Wenn Sie gerne Wein trinken, sollten Sie zum Beispiel wissen, wie Sie das traditionelle Getränk richtig lagern. Denn: Zu kalte oder heiße Temperaturen nimmt Wein übel, er verliert seinen guten Geschmack. Dies gilt sowohl für Rotweine als auch für Weißweine. Nachfolgend haben wir fünf Tipps für die richtige Lagerung von Weinflaschen für Sie zusammengestellt.

1. Temperatur

Sowohl Rotweine als auch Weißweine fühlen sich bei Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad Celsius besonders wohl. Wenn die Lagertemperaturen in Ihrem Weinkeller im Winter nicht unter 5 Grad Celsius absinken und im Sommer eine Temperatur von 20 Grad Celsius nicht überschreiten, sind die Lagerbedingungen ideal.

Bei zu niedrigen Temperaturen kommt es zum Ausfallen der Weinsäure, die sich sodann am Flaschenboden ablagert. Sind die Temperaturen zu hoch, verflüchtigt sich ein Teil der in den Weinen gebundenen Kohlensäure. Gleichzeitig gehen Aromastoffe verloren. In der Folge altern die Weine schneller, vor allem dann, wenn sich der Sauerstoffgehalt in den Flaschen erhöht. Dies wirkt sich auf die Qualität und den Geschmack aus.

2. Lichtverhältnisse

Neben der richtigen Temperatur spielen die Lichtverhältnisse bei der Weinlagerung ebenfalls eine Rolle. Eine dauerhafte, intensive Beleuchtung ist in jedem Fall zu vermeiden. Vor allem die UV-Strahlung des Sonnenlichts verträgt Wein nicht gut.

3. Luftfeuchtigkeit

Bei der Lagerung von Weinen ist die Luftfeuchtigkeit eigentlich nicht mehr allzu wichtig. In der Regel schützt eine porenfreie Kapsel die Weine gegen Austrocknung. Allerdings empfehlen Experten für die langjährige Weinlagerung im Weinkeller eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent.

Ist die Luftfeuchtigkeit im Keller zu hoch, kann sich Schimmel an den Holzkisten und Kartons bilden. Befallen die Schimmelpilze dann die Korken und weichen diese auf, macht der Schimmel den Wein ungenießbar. Deshalb sollten Sie Weinflaschen lieber etwas zu trocken als zu feucht lagern. Wichtig ist, dass die Luftfeuchtigkeit dabei nicht unter 45 Prozent sinkt. Dies führt wiederum dazu, dass die Korken austrocknen und porös werden. Anschließend kann Sauerstoff in die Weinflaschen eindringen.

Tipp: Weine sollten Sie nach Möglichkeit liegend lagern, wenn die Flaschen mit gewöhnlichen Korken verschlossen sind. Dadurch bleiben die Korken feucht und trocknen nicht aus. Sind die Weinflaschen hingegen mit Kunststoff-Korken oder anderen Schraubverschlüssen versehen, spielt es keine Rolle, ob Sie Ihre Flaschen liegend oder stehend aufbewahren.

4. Gerüche

Im Keller lagern neben Wein oft weitere Lebensmittel wie Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Beachten Sie, dass die Geruchsstoffe, die geruchsintensive Obst- und Gemüsesorten abgeben, bei einer langen Lagerung über die Korken in Ihren Wein eindringen können. Bewahren Sie Ihre Weine also am besten nicht in unmittelbarer Nähe zu diesen Lebensmitteln auf.

5. Erschütterungen

Weine lieben einen ruhigen Lagerplatz ohne Erschütterungen. Stellen Sie Weinflaschen im Keller deshalb nicht auf eine Waschmaschine oder einen Trockner. Durch die Vibrationen kann sich das Sediment (Bodensatz) aufrühren, das sich in der Flasche während des Reifeprozesses absetzt. Einen derart flockigen Wein möchte niemand mehr trinken.

Keller oder Weinklimaschrank – was eignet sich besser für die Weinlagerung?

Wenn Sie einen Keller haben, ist dies ein guter Ort für die Lagerung Ihrer Weinflaschen. Die Temperatur bleibt konstant kühl, die Luftfeuchtigkeit ist nicht zu hoch und nicht zu niedrig. Für die korrekte Weinlagerung im Keller gibt es Weinregale. Bewahren Sie die Weinflaschen keinesfalls in Holzkisten oder Kartons auf! Weichmacher, Klebstoff und Pappe können den Geschmack des Weins nach längerer Lagerung negativ beeinflussen.

Die Weinlagerung in einem Abstellraum oder einem normalen Zimmer ist ebenfalls möglich, sofern die Flaschen kühl und lichtgeschützt liegen. Da es in diesen Räumen häufig aber zu Temperaturschwankungen kommt, ist diese Aufbewahrungsmethode weniger ratsam.

Eine interessante Alternative zum Kellerraum ist der Weinklimaschrank. Dabei handelt es sich um eine Art Kühlschrank. Weinklimaschränke gibt es in unterschiedlichen Größen. Einige Modelle bieten Platz für bis zu 250 Weinflaschen. Sowohl die optimale Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit lassen sich bei einem Klimaschrank manuell einstellen. Überdies schützt er den Wein vor UV-Strahlung. Die komfortable, unkomplizierte Lagerung hat allerdings ihren Preis. Je nach Modell kosten die Geräte zwischen 400 und 4.000 Euro. Auch der Stromverbrauch schwankt von Gerät zu Gerät stark.

Wein nicht zu lange lagern!

Bei korrekter Lagerung hält sich Wein, je nach Sorte, durchaus einige Jahre. Eine zu lange Aufbewahrung ist jedoch nicht empfehlenswert. Weine, die viel Säure, Alkohol und Zucker enthalten, lassen sich am längsten aufbewahren. Der hohe Zuckergehalt trägt dazu bei, dass Fabrikate mit weniger Säure langsamer vergären. Ein hoher Gehalt an Alkohol und Säure sorgt dafür, dass Bakterien besser abgetötet werden und die Weine somit länger halten.

Viele Weine aus Deutschland, insbesondere Weißweine wie der Riesling (www.rheingau.de/aktuelles/details/8590), eignen sich eher für eine kurze Lagerung. Es ist empfehlenswert, diese innerhalb von ein bis zwei Jahren zu genießen. Bestimmte Weine, zum Beispiel verschiedene Rotweine, benötigen jedoch länger, um ihren Geschmack zu entfalten. Die Lagerzeit beträgt hier je nach Weintyp zwei bis fünf Jahre.

Ein Bericht von R.A. vom 01.02.2023.

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