Vollmondschwimmen

05.08.2015

Vollmondschwimmen war ein Riesenspaß

Blind Temptation, Dominick Thomas, Promischwimmer und Schwimmbadfreunde machten Eltviller Freibad zur Partylocation

Eltville. (sf) Groß, rund und hellgelb schien der Mond vom Himmel, als die 13 jungen Damen in schwarzen Badeanzügen ins 25 Grad warme Wasser sprangen und mit Wasserspritzpistolen zur Musik Wasserfontänen in die laue Nachtluft spritzten.

Das Wasserballett der Rauenthaler Showtanzgruppe Blind Temptation gehörte am späten Freitagabend ganz unbestritten zu den Höhepunkten des ersten Vollmond-Schwimmbadfest des Eltviller Freundeskreis des beliebten Freibades. Rund 250 Gäste waren zu dem stimmungsvollen Fest rund um und im Schwimmbecken des Eltviller Freibades gekommen, doch im nächsten Jahr sollten es auf jeden Fall viel mehr werden, denn das was am Freitag hier geboten wurde, war vom Feinsten und ein wunderbares Programm, das seinesgleichen sucht, unterhielt die Festgäste, die sicher für Mundpropaganda sorgen werden.

Die besonderen Highlights des Abends begannen dann schon früh bei Sonnenuntergang mit dem Come together mit Schwimm-Olympioniken im Wasser. Aus der Schwimmschule Großmann aus Wiesbaden, die mit ihrem Athleten das Eltviller Freibad sehr schätzt und hier regelmäßig trainiert, waren mit der jungen Triathletin und mehrfach prämierten Schwimmerin Celine Zangenfeind und dem Vize-Jugendweltmeister Jol Achx zwei großartige Schwimmtalente in die Rosenstadt gekommen, um mit den Gästen Schwimmübungen zu absolvieren, in kleinen Streckenwettbewerben ihr Können zu zeigen und auch wertvolle Tipps zu geben. Zu diesem Zeitpunkt füllten sich die von den Veranstaltern schön gedeckten Tische rund um das Becken und an den Umkleidekabinen noch zögerlich und auch ins Wasser trauten sich noch wenige, was sich allerdings mit zunehmender Dunkelheit und dem romantischen Vollmondschein noch ändern sollte. "Wir hatten bei der Planung des Festes extra nach einem passenden Tag mit Vollmond Ausschau gehalten", erklärte Anke Lutum. Wochenlang seien die Vorbereitungen für dieses Fest gelaufen, das in Kooperation mit der Stadt Eltville veranstaltet wurde und das dauerhaft im Festkalender Einstieg finden soll. "Wir wollen mit diesem Fest vor allem auch Erwachsene ansprechen, mal im Schwimmbad zu feiern und zeigen, wie toll sich unser Freibad auch als außergewöhnliche Partylocation eignet", so die Vorsitzende der Schwimmbadfreunde. Dafür hatten die Gastgeber nicht nur Tische und Bänke rund um das Becken aufgestellt, kleine Lounges eingerichtet und vor allem auch die vom Verein neu angeschafften Sitzkissen "Fat Boys" mit den passenden Sonnenschirmen aufgebaut. Auch die Illumination mit bunten Lichtern an den Sitzecken und Scheinwerfern am Wasser sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Den Startschuss für das große Festprogramm gaben dann graziös, spektakulär und akrobatisch wie immer die Tänzerinnen des Rauenthaler Showballetts "Blind Temptation". Auf dem Rasen vor dem Schwimmbecken zeigten die jungen Damen ihren aktuellen Tanz, in dem es darum geht, aus dem Alltag und dem Einheitstrott auszubrechen: zunächst tanzten die Mädchen zu klassischer Musik mit stilvollen Balletteinlagen, bis eine Tänzerin mit einem beeindruckenden Sprung "ausbrach" und ihre Mittänzerinnen dazu verführte, es ihr gleich zu tun. Die Tanzdarbietung der Superlative mit den "Revoluzzern" von der leistungsstarken Formation Blind Temptation der Rauenthal Reschhinkel gefiel den Gäste der Schwimmbadparty so gut, dass sie eine Zugabe drauflegen mussten. In ihren sexy Neo-Kostümen rockten sie das Freibad und ließen die Liegewiese mit ihren akrobatischen Hebefiguren und einer mitreisenden Choreografie erbeben. Den Zuschauern wurde richtig schwindlig beim Beobachten, wie locker und vertrauensvoll die Mädchen hier die kompliziertesten Tanzfiguren ausführen. "Die Körperspannung der Tänzerin, die in die Luft gehoben wird, muss stimmen, nur wenn sie richtig anspannt, können die Mädchen sie ruhig halten", erklärte dazu Trainerin Sina Karle. Sie ist der Kopf der Showtanzgruppe Blind Temptation, die unter dem Dach des Rauenthaler Turnvereines tanzt und nicht nur in der Fastnachtszeit auf vielen Bühnen die Stars einer jeden Veranstaltung stellt. Sina Karle lenkt die 14 tanzbegeisterten jungen Damen, führt Regie und leitet die Tanzgruppe. Die immer wieder verblüffenden Ideen, die tänzerisch in jeder neuen Kampagne auf der Bühne umgesetzt werden, entwickeln die Tänzerinnen fast immer gemeinsam und auch die Kostüme sind stets eine Gemeinschaftsproduktion von der Idee bis zur Ausführung. So war auch der zweite tänzerische Höhepunkt an diesem Abend, das neuartige Wasserballett, gemeinsam in der Gruppe entstanden. Richard Storkebaum vom Organisationsteam des ersten Vollmondschwimmens hatte die Tanzgruppe angesprochen, ob sie bei dem Fest auftreten würde und vielleicht auch ein Tanz mit dem Element Wasser möglich wäre. "Das hatten wir zwar noch nie gemacht, aber wir sind immer für kreative tänzerische Ideen zu haben", erklärte Sina Karle und alle Tänzerinnen seien dann auch mit Feuereifer bei der Sache gewesen. Extra Badeanzüge wurden angeschafft und besondere Wasserspritzgeräte, mit denen man richtige Wasser-Choreografien spitzen kann. Wochenlang trafen sich die Mädels dann zum Tanztraining im Eltviller Schwimmbad, was nicht nur den Bademeistern große Freude machte. Das ideenreiche Wasserballett, das dabei entstand, sorgte am Freitagabend wirklich für Begeisterungsstürme. Die Festgäste fanden sich kurz vor Mitternacht rund um das Schwimmbecken ein und ließen sich vom dem ebenso witzigen wie graziösen Wassertanz der Blind Temptation völlig gefangen nehmen. Und auch diesmal ging es nicht ohne Zugabe. "Damit hatten wir gar nicht gerechnet, aber es hat riesig Spaß gemacht", sagte eine der Tänzerinnen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung im Eltviller Freibad schon auf einem absoluten Höhepunkt, was nicht zuletzt der Verdienst des Rheingauer Soul-Sängers Dominick Thomas war. Er verstand es wieder einmal prächtig, mit seiner vielseitigen Stimme, seinem beeindruckendem Repertoire, seinem Einfühlungsvermögen für die Stimmung seiner Zuhörer und seinem unverwechselbaren, humorvollen Charme alle für sich zu gewinnen. Anfangs noch ganz zurückhaltend, hörten die Gäste von den Tischen und Bänken aus dem Soul- und Popsänger mit der samtweichen Stimme voller Power zu. Doch Dominick Thomas kennt keine Berührungsängste, verließ seine Bühne und kam direkt zum Publikum. Dabei hatte er so viel Temperament im Blut, dass der Funke schon nach wenigen Minuten übersprang und kaum noch einer ruhig sitzen bleiben konnte. So füllte sich die kleine Rasenfläche dann ganz schnell mit dutzenden Tänzern, die bis Mitternacht zur Musik von Dominick Thomas so richtig abrockten.

Wer dabei zu sehr ins Schwitzen kam, konnte sich immer wieder mal im Wasser abkühlen und eine romantische Mondscheinrunde in den warmen Fluten drehen. Doch nicht nur die Festgäste gingen auch ganz gerne mal in das Wasser und schwammen bei Vollmond, die Veranstalter hatten auch ein witziges "Promischwimmen" arrangiert: Der Eltviller Bürgermeister Patrick Kunkel, der Rheingauer Bäckermeister Stefan Dries, der Rheingauer Wein- und Kulturbotschafter und Rheinsteigführer Wolfgang Blum, der Oestricher Winkeler 1. Stadtrat Werner Fladung, der Rheingauer DJ "Jobbo" Joachim Jakob und die Rheingau-Echo-Reporterin Sabine Fladung gingen mit voller Arbeitskleidung in Bäckerjacke, Anzug und Hut ins Wasser und schwammen um die Wette. Für den Sieger Stefan Dries gab es nicht nur einen Pokal, er darf auch einen halben Tag lang im Rathausbüro des Bürgermeisters regieren. Die rote Laterne ging an Sabine Fladung, die jedoch stolz verkündete, sie habe immerhin die Damenriege gewonnen.

Ähnlich witzig gestaltete sich dann um Mitternacht der abschließende Programmpunkt im Wasser: in lustigen Kostümen als Hexe, Kuh, Borat oder Fisch verkleidet sprangen die Gastgeber selbst vom Drei-Meter-Brett in das Wasser und schossen mit dieser lustigen Nummer natürlich noch mal den Vogel ab. "Ein tolles Fest, wie hatten so viel Spaß", "Super, wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei", "Das war ein herrlicher Abend, sehr gelungen", von allen Seiten gab es nur Lob und Anerkennung für die Macher des ersten Vollmondschwimmens und alle Anwesenden freuen sich jetzt schon auf einem Wiederholung im nächsten Jahr. Von den Erlösen des Fests wollen die Freibadfreunde das Eltviller Schwimmbad noch schöner gestalten, so sollen noch mehr "Fat Boy"-Sitzkissen angeschafft werden, man will im Freibad ein WLAN ein richten und auch die Rosenbepflanzung rund um das Becken soll noch weiter erneuert werden.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 05.08.2015.

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