Schloss Hansenberg
Unter vielen Entbehrungen ließ sich der Johannisberger Maurersohn Johannes de Laspée bei dem Schweizer Pestalozzi zum Lehrer ausbilden. Nach seinen Wanderjahren gelang es ihm, in Wiesbaden eine von höchster Stelle geförderte private Elementarschule zu eröffnen, die sogar Goethes Aufmerksamkeit erregte.
Zu bescheidenem Wohlstand gekommen, erfüllte sich Johannes de Laspée, 1823, einen Herzenswunsch. Er kaufte das Weingut auf dem Hansenberg in Johannisberg, nordwestlich, oberhalb des Dorfes gelegen. Hier sollte eine naturnahe Schule und Erziehungsanstalt für Waisenkinder entstehen. Dies wurde der bauliche Kern des heutigen Schlößchens. Doch bevor er sein Waisenhaus eröffnen konnte, starb er, 1825, zweiundvierzigjährig.
Konsul Bauer übernahm das Anwesen. 1871 erwarb es die Familie Marix und eröffnete auch ein Hotel. Nach und nach wurde Laspées Gebäude in ein Schloß umgestaltet. Der fast quadratische Bau wurde durch zwei runde Ecktürme ergänzt und die Gartenseite mit einem neubarocken Portalvorbau versehen. Auf der Südseite entstand eine fast hundert Meter breite Terrasse mit traumhafter Aussicht.
Der Blick schweift nach Osten über Schloss Vollrads bis zum Odenwald. Direkt zu Füßen liegen Dorf und Schloß Johannisberg, dessen Zedern herüber winken. Südlich über den Rhein hinweg schmiegt sich Gau-Algesheim an die rheinhessischen Hügel und ganz im Dunst liegt behäbig der Donnersberg. Nach Westen schiebt sich der Hunsrück in den Fernblick und die mächtige Germania steht wie ein Strich in der Landschaft.
Eine schattige Lindenallee führt zum Anwesen, das eher Schlösschen statt Schloss heißen sollte. 1972 nahm hier die Katastrophenschutzschule Hessen ihr Quartier. Ihre Schuhschachtelbauten haben unser Schlösschen auf der Gartenseite umzingelt, nicht dass sie es erdrücken. Später folgte die Landesfeuerwehrschule Hessen, die im Frühjahr 2000 ihre Schläuche aufrollte und die Leitern einzog.
Am 1. September 2003 ist hier eine Internatsschule für besonders leistungswillige und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler eingezogen.
Ulrich Sättler
Sehr geehrte Damen und Herren, zu allen Sehenswürdigkeiten fehlen Navi-fähige Adressen.
MfG Sättler
Niklas
Ich lieebee das Hansenberg. Traumhaftes Schloss und traumhafte Aussicht!