„Rhein trifft Rhön“

05.11.2023

Der Rheingauer Künstler Michael Apitz stellt in der Kunststation Kleinsassen aus/Künstlerjahrgangswein von Schloss Vollrads

Rheingau. (sf) Den 2022er Riesling Gutswein trocken von Schloss Vollrads ziert ein recht ungewöhnliches Etikett: ein Landschaftsbild aus der Rhön ist darauf zu sehen! Gemalt wurde es von dem Rheingauer Künstler Michael Apitz und der Bio-Wein aus seiner Heimat ist die passende „Symbiose“ zu der Ausstellung „Rhein trifft Rhön“, die der Maler und Grafiker Michael Apitz bis zum 14. Januar in der Kunststation Kleinsassen zeigt. In der Station gibt es jedes Jahr einen besonderen „Kunstjahrgangswein“ und den Vollradser Wein hat Apitz selbst ausgewählt. Das passende Etikett, in den Farben Grün und Gelb gehalten, verbinde seine Weinempfindungen zu Schloss Vollrads in seiner Heimat und zur Landschaft der Rhön, die er als Künstler in den vergangenen Monaten so intensiv kennengelernt habe. Offiziell vorgestellt wurde der Wein am 27. Oktober, im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Kunststation Kleinsassen im Beisein der hessischen Weinbauministerin Priska Hinz.
Mit dem Kunstjahrgangswein krönt Apitz aber auch seine neueste Ausstellung, mit der er ein neues Kapitel aufschlägt. Denn bisher waren seine Heimat, der Rheingau, der Wein und die Region auch seine wichtigsten künstlerischen Thematiken. Insbesondere das zum Welterbe erhobene Obere Mittelrheintal mit seinen Weinbergen und Burgen bietet ihm seit Jahrzehnten eine unerschöpfliche Fülle von Motiven. In Skizzen und Fotografien hält Apitz auf seinen Wanderungen die besonderen Orte fest. Im Atelier greift er auf diese Vorarbeiten zurück und steht mit der Themenwahl oft in der Tradition der Rheinromantik. „Aber es geht mir nicht um ein getreues Abbild der Landschaft, auch nicht um ein Einfangen realer Licht- und Farbstimmungen!“, sagt der Künstler und lässt sich vielmehr in Pinselduktus und Farbwahl frei von seinem Erleben der Landschaft leiten, abstrahiert und verdichtet. „Ich teile das von mir Geschaute, nehme die Betrachtenden auf meiner persönlichen Rheinreise mit und öffne ihnen zugleich Räume eigener Phantasie!“, sagt Michael Apitz. Mit seiner Malerei schlägt er dabei stets eine Brücke von der Romantik zur Moderne, wirft einen zeitgenössischen Blick auf den „Mythos“ Rhein. Er malt dabei „Heimat“ und sagt: „Ich male sie aus dem Inneren heraus!“. Nun hat Michael Apitz sich an die Landschaft der RHÖN gewagt. Er hat eine Serie von Gemälden mit dem Schwerpunkt „Milseburg“, dem mystischen Berg bei Hofbieber, gemalt.
„Die Idee dazu entstand durch ein zufälliges Wiedersehen im Spätsommer 2021 bei der Einweihung des „Spätleserreiter-Denkmals“ im Schlosshof Fulda“, erzählt Apitz. Er traf dort Torsten Raab, den Geschäftsführer des Biosphärenreservats Rhön, mit dem er bereits in dessen Zeit beim UNESCO-Welterbe OBERES MITTELRHEINTAL einen sehr guten Kontakt hatte. „Raab fragte mich in Fulda, ob ich nicht mal Lust habe, Landschaftsbilder aus dem Biosphärenreservat RHÖN zu malen. Das weckte mein Interesse!“. Schon wenige Tage später waren beide zusammen in der Rhön unterwegs: „Trotz dichtem Nebel war ich gleich begeistert von dieser einzigartigen Landschaft!“. Nach einer weiteren Studienreise des Malers durch die Rhön entstand zunächst die „MILSEBURG-TRILOGIE“. Das dreiteilige Werk (gesamt 150 x 450 cm groß) wurde erstmalig zum Jubiläum „200 Jahre Landkreis Fulda“ im letzten Jahr präsentiert. Inzwischen hat Michael Apitz die Rhön näher kennengelernt und sich von ihrer landschaftlichen Schönheit und Weite zu Gemälden inspirieren lassen. Eine Rhönreise im Frühjahr 2023 hatten ihn zu weiteren Werken anregt, die einer besonderen Ausstellung bedurften: In der Kunststation unterhalb der Milseburg trifft „Rhein auf Rhön“. Durch Torsten Raab kam Michael Apitz in Kontakt mit der Kunststation Kleinsassen, in deren Räumen der Rheingauer Künstler nun erstmals seine neuen Rhön-Gemälde in einen spannungsreichen Dialog mit seinen berühmten Rhein-Landschaften präsentiert.

„Für Maler von jeher faszinierend ist auch die Rhön, sonst wären nicht seit Mitte des 19. Jahrhunderts Künstler aus Düsseldorf, Dresden und Weimar ins Malerdorf Kleinsassen geströmt. Besonderen persönlichen Beziehungen ist es zu verdanken, dass Michael Apitz seinen Blick hierher gelenkt hat und nun zum Rheintal auch die Rhön entdeckt hat. Für diese Ausstellung sind eigens Arbeiten rund um die Milseburg entstanden – und so treffen hier Rhön und Rhein aufeinander!“, sagte auch Dr. Elisabeth Heil, Kuratorin der Kunststation Kleinsassen, zur Eröffnung der Ausstellung, die man noch bis zum 14. Januar besuchen kann.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 05.11.2023.

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