Kerstin Singhof ist neue Leiterin

20.02.2021

Kerstin Singhof und Dirk Sauerwein
Kerstin Singhof und Dirk Sauerwein

Wechsel n der Spitze der Polizeidienststelle Rüdesheim/Dirk Sauerwein jetzt in der Polizeidirektion Bad Schwalbach

Rüdesheim. (sf) Frauenpower ist angesagt: in der Polizeidienststelle Rüdesheim hat mit der neuen Leiterin Kerstin Singhof erstmals eine Frau das Sagen. Die 1969 in Niedersachsen geborene Hauptkommissarin hat die Nachfolge von Dirk Sauerwein angetreten. Der ist nach vielen Jahren in Rüdesheim in die Polizeidirektion Rheingau-Taunus nach Bad Schwalbach gegangen und unterstützt hier als ihr Stellvertreter die Leiterin der Polizeidirektorin, Eva Hertel.

Zuständig ist Kerstin Singhof jetzt für einen Stationsbereich mit einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern, zu denen die Städte Rüdesheim mit ihren Ortsteilen Assmanshausen, Presberg und Aulhausen, Geisenheim mit den Ortsteilen Stephanshausen, Johannisberg und Marienthal, Oestrich-Winkel mit den Ortsteilen Oestrich, Mittelheim, Winkel und Hallgarten und Lorch mit den Ortsteilen Lorchhausen, Wollmerschied, Ransel und Espenschied gehören. Rund 40.000 Bürgerinnen und Bürger leben in Singhofs Betreuungsbereich, der mit den Schwerpunkten „Hohes Touristenaufkommen insbesondere durch die Attraktionen Drosselgasse und Niederwalddenkmal“, „Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal“, „Weinfeste“, „Rhein im Feuerzauber“, der Magic Bike, dem Harley Davidson-Motorradtreffen, dem „Weihnachtsmarkt der Nationen" während der Adventszeit und dem „BAN-Besser als Nix“-Festival am Geisenheimer Rheinufer eine breite Vielfältigkeit in der Polizeiarbeit bietet.

Dirk Sauerwein
Dirk Sauerwein

Das bestätigt auch der scheidende Polizeidienststellenleiter Dirk Sauerwein, der bei vielen dieser Events, wie dem „BAN“ oder der Magic Bike, von Anfang an mit dabei war und vor allem auch die guten Kontakte und das im Rheingau bekannte gute „Miteinander“ besonders schätzte. Den 53jährigen verbindet viel mit Rüdesheim und dem Rheingau, schließlich hat Dirk Sauerwein, verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter, die meiste Zeit seiner Polizeilaufbahn im Rheingau verbracht. 1986 kam er zur Polizei, war in Frankfurt, Wiesbaden und Bad Schwalbach in der Polizeiarbeit tätig und übernahm vor drei Jahren die Leitung der Polizeidienststelle in Rüdesheim. Davor war er hier bereits 15 Jahre tätig gewesen und hatte auch schon als Dienstgruppenleiter in der Polizeistation Rüdesheim gearbeitet. 2010 ging Sauerwein schon einmal aus Rüdesheim weg zur Polizeidirektion Bad Schwalbach, um hier Jugendkoordinator zu werden. Denn die Arbeit mit jungen Menschen, das liegt Dirk Sauerwein, wie viele junge Rheingauer und ehemalige Schüler aus eigener Erfahrung wissen. In sechs Jahren Beratungstätigkeit an Schulen und in Kommunen rund um die Themen Sucht, Gewalt, Medienkonsum und Krisenintervention haben viele junge Menschen den kontaktfreudigen Polizeibeamten kennen und schätzen gelernt. Sehr viel Spaß habe die Arbeit als Jugendkoordinator gemacht, erinnert sich Dirk Sauerwein auch.

Als er dann vor drei Jahren die Chance bekam, eine Dienststelle zu leiten, habe er sich über diese Anfrage sehr gefreut, nicht nur weil dies mit einer Beförderung und dem „fünften Stern“ einherging, sondern gerade auch, weil es wieder nach Rüdesheim ging. Und so kam Sauerwein siebeneinhalb Jahre, nachdem er die Polizeidienststelle Rüdesheim verlassen hatte, 2018 wieder als deren Leiter zurück und war nun Chef von 40 Mitarbeitern, von denen er viele schon gut kannte. „Es war ein schönes Zurückkommen, aber nicht so, als wäre ich nicht weggewesen“, erinnert er sich an den Einstieg vor drei Jahren. Der sei sicher einfacher gewesen, weil er die Strukturen kannte und auch die Ortskenntnis sei hilfreich gewesen, vor allem auch bei Großveranstaltungrn wie der Magic Bike, die er ja vom ersten Tag an mit begleitet habe. In erster Linie sei die Aufgabe eines Dienststellenleiters jedoch die, die Rahmenbedingungen zu schaffen, beziehungsweise zu erhalten, damit die Kollegen gerne und gut ihre Arbeit machen und gesund wieder nach Hause gehen können. „Im besten Falle wirkt sich das dann noch auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger aus“, weiß Sauerwein. All diese Kenntnisse, Erfahrungen und die administrativen Abläufe gab er an seine Nachfolgerin weiter, die sich auf ihre neuen Aufgaben freue.

Kerstin Singhof und Dirk Sauerwein wohnen witzigerweise beide nur zwei Kilometer weit auseinander, beide im Rhein-Lahn-Kreis, und sind dort auch beheimatet. Kerstin Singhof hat einen erwachsenen Sohn, der ebenfalls den Polizeidienst angetreten hat. Obwohl sie selbst nicht „erblich vorbelastet sei“, ihr Vater war Handwerker, hatte sie 1990 den Polizeidienst zunächst im Mittleren Dienst angetreten, danach studiert und bei der Schutzpolizei angefangen. Es sei das „angeborene Helfersyndrom“ gewesen, das sie zu diesem Schritt führte, erklärt Kerstin Singhof. Schon immer sei es ihr ein Anliegen gewesen, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen, und genau so habe sich für sie auch die Polizeiarbeit in den letzten 30 Jahren erfüllt, hält die neue Polizeidienststellenleiterin fest. Später folgte für sie der Wechsel zur Kripo und sie war vielfach, gerade auch in der Präventionsarbeit „Kriminalität gegen Senioren“, in Wiesbaden und bei der Polizei Westhessen tätig. Für die Nachfolge in der Dienststellenleitung in Rüdesheim hatte sie das Präsidium angefragt und gerne habe sie zugesagt. Kerstin Singhof freut sich auf die neue Herausforderung und die Zusammenarbeit mit den 40 Mitarbeitern in Rüdesheim, darunter ein Dutzend Frauen. Die ersten Tage an der Seite von Dirk Sauerwein hat sie schon genutzt, um mit dem ein oder anderen zu reden, und dabei seien alle ihr sehr offen und freundlich entgegengekommen. Das wird natürlich nicht immer so sein, eine Dienstellenleiterin ist sich darüber im Klaren, dass auch mal unpopuläre Entscheidungen getroffen werden müssen, dann aber sachorientiert und nicht nach Sympathien oder Antipathien.

Ein bisschen schwieriger sei der Einstieg in die neue Stelle durch die vielen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie, man müsse sich jetzt auf Distanz kennen lernen. Ein gutes hat Corona aber auch: mit der im Rheingau durchaus auch berüchtigten Straßenfastnacht muss Kerstin Singhof sich in ihren ersten Tagen als Dienststellenleiterin zum Glück noch nicht auseinandersetzen. Der „Kelch“ geht in diesem Jahr noch an ihr vorüber und so darf sie erst noch ein Jahr lang viele Erfahrungen bei anderen Großveranstaltungen - wenn dann die Impfungen endlich vorankommen - sammeln, bevor sie die „tollen Tage“ im Rheingau im nächsten Jahr erlebt.

Dirk Sauerwein hingegen wird sich auch an seiner neuen Arbeitsstelle in der stellvertretenden Leitung der Polizeidirektion in Bad Schwalbach ganz schnell einfinden, schließlich war er auch hier schon lange Zeit tätig und als Sachbearbeiter Einsatz und Organisation damals vor allem für die Beschaffung von Dingen für die vier Polizeistationen und den Einsatz von Personal zuständig.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 20.02.2021.

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