DLRG beginnt mit Neubau am Rheinufer

19.12.2020

Marode Blockhütte von 1992 weicht einer modernen Wasserrettungsstation mit Photovoltaikanlage

Rheingau. (sf) In Oestrich am Rheinufer tut sich was: wer auf der B 42 in Richtung Wiesbaden fährt, hat bemerkt, dass die alte Holzhütte, die jahrzehntelang als Wasserrettungsstation der Kreisgruppe Rheingau der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gedient hat, verschwunden ist. Stattdessen sieht man jetzt ein Transparent der DLRG, das auf den anstehenden Neubau hinweist. Am Leinpfad sind jetzt die Vorbereitungen für den Neubau auf einem neuen Sockel zu beobachten. Hier entsteht in den nächsten Wochen die neue, hochwassersichere und dringend notwendige Beobachtungsstation für die Einsätze der Rheingauer DLRG auf dem Rhein.

„Statistisch betrachtet, passieren die meisten Ertrinkungsunfälle in Flüssen“, erklärt der Vorsitzende der Kreisgruppe Rheingau der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Markus Hölzel. Deshalb betreibe die DLRG bereits seit 1980 eine Wasserrettungsstation am Rhein. „In den Anfangsjahren war dies zunächst nur ein Wohnwagen und ein Rettungsboot, beides war damals in Hattenheim in Höhe des heutigen Weinprobierstandes stationiert“, erinnert sich Markus Hölzel. Ab 1990 habe man dann ein Grundstück der Stadt Oestrich-Winkel in der Gemarkung „Käsbrett“ direkt am Rhein gelegen pachten können und dort eine hochwassersichere Blockhütte errichtet. „Von dort starteten die Lebensretter mit dem Rettungsboot zu Wasserunfällen im gesamten Rheingau und verhinderten so oftmals Schlimmeres“, berichtet der Vorsitzende der Rheingauer DLRG.

Die Blockhütte sei schon bei der Errichtung im Jahr 1992 gebraucht gekauft worden und war jetzt nach 28 Jahren einfach nicht mehr erhaltenswürdig: „Die Holzbohlen im Sockelbereich waren verfault, die Fenster haben nicht mehr richtig geschlossen, die Sanitäranlagen und die Elektrik entsprachen nicht mehr den heutigen Standards“. Das langjährige Domizil der DLRG am Rheinufer wurde von den ehrenamtlichen Einsatzkräften mittlerweile in Eigenleistung abgerissen, um dem geplanten Neubau Platz zu machen. „Anfang Dezember wird auf dem hochwassersicheren Sockel eine neue, moderne Wasserrettungsstation errichtet. Anschließend erfolgt der Innenausbau durch die aktiven DLRG-Mitglieder in Eigenleistung“, erläutert Hölzel. Das gesamte Projekt des Vereines hat ein Investitionsvolumen von rund 200.000 Euro. „Diese Summe kann die DLRG Rheingau allerdings nicht alleine stemmen“, erklärt der Vorsitzende. 48.000 Euro steuert die Bundes-DLRG aus ihrem Strukturfonds zu dem Rheingauer Vorhaben bei. „Das Projekt wurde Anfang des Jahres unter zahlreichen anderen Bewerbungen vom DLRG-Bundesverband, auch auf Grund seiner Lage an der stark frequentierten Wasserstraße Rhein, als förderwürdig ausgewählt“, so Markus Hölzel.

Entscheidend für den Baubeginn sei jedoch die Förderung durch EU-Leader-Mittel und Mittel des Landes Hessen in Höhe von insgesamt 45.000 Euro gewesen. „Die DLRG hatte hierzu ihr Projekt bereits im vorigen Jahr dem Regionalmanagement Rheingau vorgestellt und von der Lokalen Aktionsgruppe des Vereins für Regionalentwicklung Rheingau einen positiven Förderbescheid erhalten. Erst dadurch waren wir in der Lage, das Projekt auch finanziell bewältigen zu können“, betont Markus Hölzel. Die restliche Finanzierung erfolge nun durch mühsam angesparte Eigenmittel und die Aufnahme eines Kredits. Vor allem aber sei die DLRG auch weiterhin auf Spenden angewiesen, so zum Beispiel für die Photovoltaikanlage und die notwenige Funkausstattung. Wer die Lebensretter am Rhein unterstützen will, kann auf das Konto DLRG Rheingau / IBAN: DE59 5109 1500 0026 5083 04 Spenden einzahlen.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 19.12.2020.

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