Heimspiel für "Hessisch Mädsche" Mareike Bender

21.09.2018

Oestricher Sängerin sang schon für Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Bouffier/Konzert mit Allegria im Rheingau

Rheingau. (sf) Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte ihren Spaß mit den "Hessische Mädscher": beim Sommerfest der Hessischen Landesvertretung in Berlin vor wenigen Wochen war die A-Capella-Gruppe Allegria, der auch die Oestricher Sängerin Mareike Bender angehört, eingeladen und durfte ihrem Riesenhit unter anderem für Kanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Bouffier singen. Mit ihrem Lied "Hessisch Mädsche" gelang dem Quartett in diesem Jahr der ganz große Durchbruch: mit diesem Song bezaubert das A-Cappella-Quartett Allegria seit Monaten Nutzer der sozialen Medien. "Mir sinn doch gar net bees" haben die vier Frauen darin auf den Rhythmus von Meghan Trainors Hit "All About That Bass" getextet. Über 100.000 Abrufe hat das dazugehörige Video auf You Tube (www.youtube.com/watch?v=jYGdtS-wsa4) und fast eine Viertel Million auf Facebook gesammelt. Was mit einer "Blödelei" begonnen hat, ist durch die sozialen Medien und das Fernsehen fast schon zur neue Hessen-Hymne geworden, hat der Truppe mit der Rheingauerin einen Riesenerfolg in diesem Jahr beschert und ist seitdem in Funk und Fernsehen präsent: sie waren mehrfach in der Hessenschau, sowie in deren Jahresrückblick zu sehen, sie traten bei "Hessen lacht zur Fassenacht" auf, RTL Hessen berichtete über sie, im Radiosender HR1 gab es im Format "Musikszene Hessen" ein ausführliches Künstlerportrait. Ein Highlight war für die vier Sängerinnen natürlich die Einladung zum Sommerfest in Berlin.

Dabei entstand der Song "Hessisch Mädsche" nur aus einer Laune heraus: "Wir wollten aus Spaß einen hessischen Text schreiben", so Bender. Ihre Kollegin Julia Hofmann arrangierte dann die Coverversion von Meghan Trainors "All about that bass" für die vier Stimmen und irgendwann habe man angefangen, ins Blaue hinein einen hessischen Refrain darauf zu texten. "Wir hatten schon immer einen Comedy-Anteil im Programm, aber der war eher von Volksmusik inspiriert. Mittlerweile haben wir aber auch Lust, öfter Lieder aus den Bereichen Pop und Jazz zu singen", erläutert die Oestricherin.

Die Rheingauer Mezzosopranistin Mareike Bender studierte Diplom-Gesangspädagogik und Operngesang bei Prof. Dr. Julia Bauer in Mainz und Wien, sowie bei Franziska Schäfer-Vondru und Prof. Melinda Paulsen in Frankfurt am Main. Bisherige Engagements führten sie unter anderem an die Alte Oper Frankfurt, die Staatstheater Wiesbaden und Mainz, sowie die Stadttheater Rüsselsheim und Aschaffenburg. Sie sang wichtige Rollen des Mezzosopranfachs wie die Titelpartie des Hänsels in der Oper "Hänsel und Gretel", Prinz Orlofsky in "Die Fledermaus" und Cherubino in "Le Nozze di Figaro". Neben der Oper gilt ihr großes Interesse dem Konzertfach und dem Liedgesang. Eine rege Konzerttätigkeit im In-und Ausland bildet einen Großteil ihrer Arbeit. Sie ist regelmäßig bei verschieden Festivals und auch bei der "Frankfurter Winterreise" und dem Projekt "Letzte Lieder" zu hören. Zuletzt sang sie in der voll besetzten Hamburger St. Michaeliskirche.
Meisterkurse bei Prof. Oren Brown, Prof. Cornelius Reid, Prof. Julia Hamari, Prof. Henriette Meyer-Ravenstein und Prof. Thomas Heyer runden ihre sängerische Entwicklung ab. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin ist Mareike Bender Gesangspädagogin an der Wiesbadener Musik- und Kunstschule und Mitglied des Bundesverbands Deutscher Gesangspädagogen. Die Rheingauerin zeichnet sich besonders durch ihre stilistische Vielfalt und die Wandelbarkeit ihrer Stimme aus, wie sie auch bei Allegría zeigt. ​

"Wir kommen alle vier aus der klassischen Musik", erzählt das Oestricher Ensemblemitglied Mareike Bender, die jetzt auch in ihrer Heimat am 22. September um 19 Uhr mit dem aktuellen Programm "Firlefanz" in den Räumlichkeiten des Showorchesters Rheingau- Mitte in Winkel, Kirchstrasse 122, auftreten wird. "Kennengelernt haben wir uns in Frankfurt beim Gesangsstudium, 2001 hat Allegria ursprünglich als Sextett begonnen", so die Rheingauer Mezzosopranistin. Inzwischen sei daraus ein Quartett geworden, das bundesweit auftritt. Mareike Bender ist seit 2008 bei Allegria und war zunächst "Dauergast und Aushilfe": "Aus Bindungsangst wollte ich zunächst keine feste Beziehung mit Allegria eingehen, aber die Liebe zum A cappella-Gesang und zu den Mädels war stärker, deshalb habe ich 2013 ganz offiziell in das Ensemble eingeheiratet und werde seitdem tief in den Keller geschickt". "Die Umbesetzungen hatten verschiedene Gründe: mal zog eine von uns weg, mal ging eine ins Ausland. Der größte Schlag war, als eines unserer Mitglieder 2015 unerwartet verstorben ist", erzählt Bender. Danach habe die Gruppe einige Zeit zur Neuorientierung gebraucht.

Mit ihren Tanzchoreografien bringe sie dabei so manches Allegria-Mitglied zum Verzweifeln. Als Choreografin und Tänzerin war Mareike Bender im Rheingau bereits beim Mittelheimer Carneval-Verein und auch beim Showorchester Rheingau-Mitte aktiv. Diesen Vereinen ist die Oestricherin nach wie vor eng verbunden. "Vor allem beim MCV konnte ich reichlich Bühnenerfahrung sammeln und auch mein komödiantisches Talent ausleben", so Bender. Bei den Kiedricher Chorbuben und auch beim Oestricher Kinderchor war sie lange als Stimmbildnerin tätig und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der coole Elvis in dem Star-Video "Hessich Mädsche" von dem langjährigen Kiedricher Chorbub und Musikerkollegen Stefan Färber mit sichtlichem Spaß gespielt wird.
"Vor meinem Einstieg bei Allegria wurde meine Stimme in Mainz, Frankfurt und Wien geschliffen, poliert und geölt", berichtete Mareike Bender von ihrem Studium der Diplom-Gesangspädagogik und des Musiktheaters. Verblüffend ist die Vielseitigkeit ihrer Stimme: als gefragte Mezzosopranistin reicht ihr Repertoire von Konzertgesang über Oper und Operette bis hin zu Rock und Pop. Dabei wechselt sie gekonnt zwischen den Genres von Comedy über Opernmusik und Klassik bis hin zum ebenfalls überaus erfolgreichen und tiefsinnigen Projekt "Letzte Lieder - und die Welt steht still": "Hier geht es um die Lieder und die dazugehörigen Geschichten des Lebens von Menschen, die im Hospiz leben. In einem Konzertabend werden durch Sänger und Musiker diese Lieder zum Klingen gebracht und die Texte von namenhaften Schauspielern wie Christoph Maria Herbst, Hansi Jochmann oder Annette Frier rezitiert. Wir sind deutschlandweit und ganzjährig unterwegs", so Bender. Die Idee und das Konzept stammen von Stefan Weiller (www.und-die-welt-steht-still.de), der auch schon mit Christoph Maria Herbst bei Markus Lanz zu Gast war, um über das Projekt zu berichten.
Riesengroß ist die Freude der Oestricherin über ihr besonderes "Heimspiel" am 22. September beim Showorchester Rheingau-Mitte: Zusammen mit ihren Kolleginnen Christine Bär, Julia Hofmann und Christina Schmid will Mareike Bender das Rheingauer Publikum dann ins Reich der Klänge entführen und verspricht "Kokolores und Gänsehaut". Denn das kommt heraus, wenn man die vier "hessische Mädscher"
auf die Bühne lässt und diese auf charmanteste Art ihr Mundwerk bedienen: "Da wird gelästert, gelacht und getanzt. Aber auch geträumt, geweint und gestaunt und das alles A cappella - also ohne Netz und doppelten Boden und nur mit dem, was unsere vier Stimmen zu bieten haben". Allegria singt vom Handywahn, Schönheitswahn und kopflosen Navigationsgeräten, die mit falschen Weganweisungen in den Wahnsinn treiben können: "Mit viel Heckmeck, Kladderadatsch und Firlefanz lenken wir ganz gerne mal musikalisch vom echten Leben ab", lacht Mareike Bender. Aber Allegría kann natürlich noch mehr und navigiert elegant mit gefühlvollen Balladen zu den
wirklich wichtigen Dingen und trifft dabei immer den richtigen Ton. Ein Konzert voller Leidenschaft und Leichtigkeit kündigen die vier Sängerinnen an, die sich ganz bewusst und mit Humor nicht immer von ihrer schönsten Seite zeigen wollen. Karten gibt es in der Geschenktruhe Dinies, sowie online unter info@allegria-acappella.de.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 21.09.2018.

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