Über 10.000 Euro für Ukraine gesammelt

23.03.2022

Soli-AG und Schulseelsorger Klemens Rasche luden Sankt Ursula Schüler zum Friedensgebet und zur Solidaritätsbekundung

Geisenheim. (sf) „Wo Menschen sich vergessen (also nicht mehr nur um sich kreisen), die Wege verlassen, (also wegkommen von dem „Ich bin stärker als du“), da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns“, eine eher ungewöhnliche große Pause erlebten die Schüler der Geisenheimer Sankt Ursula Schule. Die Soli-AG, der Schulseelsorger Klemens Rasche, Schulleiterin Brigitte Lorenz und das Kollegium mit Lehrern wie Anne Kuprat, die sich in der Soli AG mit engagiert, hatten die Schüler im Pausenhof zum Friedensgebet und zur Solidaritätsbekundung mit der Ukraine eingeladen und fast alle 800 Schüler waren gekommen, um gemeinsam zu beten und zu singen. Und nicht nur das, vor dem riesigen Bild einer gemalten Friedenstaube legten die Schüler handgemachte „Federn“ in den ukrainischen Nationalfarben nieder, in denen in den Klassenverbänden Spenden für die vom ungerechten Krieg so schlimm getroffenen Menschen gesammelt worden waren. 10.200 Euro waren so zusammengekommen. Zum gemeinsamen Lied, das die beiden Musiklehrer Volker Bender und Thomas Bachmann mit Trompete und Gitarre begleitet hatten, ließen die Kinder und Jugendlichen die „Federn“ in Gelb und Blau zum Zeichen für ihre Friedenshoffnung in der Luft schwingen.

Zuvor hatte Klemens Rasche in einer Ansprache den Hintergrund der Kundgebung erläutert: „Welch ein sonniger Frühlingstag und dennoch bewegen und belasten uns in diesen Tagen die Bilder und Nachrichten vom Krieg in der Ukraine. Unterrichtsgespräche, Morgengebete, unsere Gottesdienste - unsere Grundstimmung ist geprägt von großen Fragen: Warum dieser Krieg, wie geht es den Menschen in der Ukraine, die der Angst, den Bomben, Schüssen ausgesetzt sind, die Verletzungen und Todesangst und Tod erleiden, die erleben, wie ihr Zuhause, ihre Häuser zerstört werden, die versuchen sich in Sicherheit zu bringen und ihre Heimat verlassen, die sich als Familien trennen müssen und nicht wissen, wie es für sie weitergeht. Die Gewalt und das Leid, das die Menschen in der Ukraine erleiden ist furchtbar und schwer erträglich!“. Er ging darauf ein, das gerade auch die Kinder und Jugendlichen sich mit den Ängsten und Fragen wie „Warum dieses Leid?“, „Was können wir tun?", „Wohin führt dieser Krieg?" auseinandersetzen und in dieser Situation nicht allein gelassen werden dürfen. Deshalb sei es so wichtig, sich mit der ganzen Schulgemeinde zusammen zu tun und die Sehnsucht nach Frieden lebendig zu äußern. „Frieden heißt in der biblischen Sprache „Schalom" und dieses Wort fasst all das zusammen, was mit dem schönen Wort Frieden gemeint ist: Gemeinschaft, Heilung und Heil, Lebensfreude, Zukunft und in allem ein Geschenk Gottes!“, so Rasche in seiner Ansprache.

Er bat die Schüler, die Hoffnung und Bitten mit allen, die sich auf der Erde nach Frieden sehnen vor Gott zum Ausdruck zu bringen: „Wir bitten für alle Ukrainer und für das große Land der Ukraine um ein Ende der Gewalt, der Schüsse, der Bomben, der Zerstörung, und ein Ende der Not und der Angst und vor allem der Verwundung und des Sterbens. Wir bitten für die mittlerweile mehr als eine Million Menschen auf der Flucht, dass sie Menschen finden die ihnen Heimat und Gastfreundschaft schenken. Wir bitten für alle russischen Menschen in Russland und bei uns und alle, die mit russischen Menschen verwandt und befreundet sind, dass ihre Mitmenschen ihnen nicht feindselig und abschätzig begegnen, sondern wir gerade jetzt den russischen Menschen mit Offenheit und Freundlichkeit begegnen. Wir bitten für alle Familien der Ukrainer, die auseinandergerissen wurden, dass sie bald wieder zueinander finden können. Wir bitten für alle, die nicht müde werden, die Wahrheit zu suchen, zu sagen und sogar bereit sind für die Wahrheit auch Nachteile und Opfer anzunehmen. Wir bitten für alle in der Ukraine, in Russland und weltweit, die Angst haben vor einer unkontrollierten Ausdehnung des Krieges und die vor Angst aus der Bahn geworfen sind. Gott unseres Lebens, du Gott aller Menschen, aller Sprachen und Nationen, aller Konfessionen und Kulturen, du Gott des Friedens, den wir Vater nennen dürfen, dich bitten wir mit den Worten Jesu um Gerechtigkeit und Frieden!“.

Gemeinsam beteten alle das „Vater Unser“ und anschließend sang man das Lied „Wo Himmel und Erde sich berühren“. Abschließend waren die Schüler aufgefordert, die in den „Federn“ gesammelten Spenden vor dem großen Bild der Friedenstaube abzulegen, das im Kunstunterricht mit Kristina Wentnagel entstanden war. „Die Taube brachte nach biblischer Überlieferung die gute Nachricht von der Rettung, von Heimat, von Zukunft für alle Menschen. Die Taube verbindet so Himmel und Erde. Wir als Schulgemeinde, Schüler, Lehrer und Eltern haben mit unseren Gaben die Federn der Taube gefüllt. Unsere Gaben sind ein greifbarer, irdischer Ausdruck unserer Sehnsucht und Hilfsbereitschaft, für den Frieden einzutreten. Beten und Handeln gehören für unser Christsein zusammen, wie Himmel und Erde“, hielt auch Schulleiterin Brigitte Lorenz in ihrem Grußwort fest.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 23.03.2022.

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