Mit dem Rolli bis in die Bundesliga

27.01.2019

Christoph Spitz aus Hattenheim spielt seit Jahren erfolgreich Rollstuhlbasketball

Rheingau. (sf) Gleich in zwei Vereinen und zeitweise sogar parallel spielt Christoph Spitz schon seit Jahren in der Bundesliga Basketball und das mit einem Rollstuhl. Für den jungen Mann aus Hattenheim ist das Leben mit Handicap kein Hindernis, im Sport erfolgreich zu sein. Geboren wurde Christoph Spitz am 14. Juni 1993 in Bonn, denn dort war schon Schwangerschaft von einem Spezialisten ein „offener Rücken“ (Spina Bifida) diagnostiziert worden. Mindestens ein Wirbelrücken war nicht zusammen gewachsen und so wurde das Rückenmark beschädigt und durchgetrennt. Christoph Spitz kam mit einer „inkompletten Querschnittslähmung“ auf die Welt und kann auch noch ein bisschen laufen. Seit frühster Kindheit muss er seine Beinmuskulatur besonders fördern, damit er weiterhin ein wenig gehen kann.
Bis auf den Geburtsort ist Christoph Spitz Rheingauer „durch und durch“, besuchte in Hattenheim den Kindergarten und die Grundschule und später die Gutenbergrealschule in Eltville. Danach absolvierte er eine Ausbildung bei der Gemeinde Walluf und errang die Fachhochschulreife an den Beruflichen Schulen Rheingau. 2014 begann er in der Verwaltung der Stadt Frankfurt zu arbeiten, im vergangenen Jahr wechselte der Verwaltungsfachangestellte zur Stadt Eltville. Im Interview mit Rheingau.de erzählt er, wie es zu seinen sportlichen Erfolgen kam. Die Fotos stellte Michael Witte zur Verfügung.

Rheingau.de: Wie sieht Ihr Leben mit der Behinderung aus?
Christoph Spitz: „Für mich voll normal. Sicherlich gibt es unzählige Dinge, Situationen, die das Leben mit einer Behinderung und als Rollstuhlfahrer im Gegensatz zu einem Leben als "normalen" Fußgänger komplizieren. Dabei muss man nur an die kleinsten Dinge schon denken: Wie erreiche ich das Ziel mit meinem Rolli, gibt es auf dem Weg dorthin irgendwelche Einschränkungen wie Treppen, wie eng verwinkelt sind die Räumlichkeiten, passe ich mit meinem Rollstuhl durch, steh ich keinem im Weg, wie sind die Sanitären Anlagen vor Ort. Bei der Urlaubsplanung muss ich darauf achten, ob das Hotel über Aufzüge verfügt und ich alles barrierefrei erreiche. Auch der Wohnungsmarkt dezimiert sich drastisch, denn hier muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass ich die Wohnung ohne Treppen erreiche oder ob Aufzüge vorhanden sind.

Rheingau.de: Haben Sie bestimmte Hilfsmittel, die Ihnen das Leben erleichtern?
Christoph Spitz: „Außer meinen Rollstuhl habe ich zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Hilfsmittel die ich für das alltägliche Leben zur Fortbewegung benötige.

Rheingau.de: Gibt es im Alltag Schwierigkeiten? Würdest Sie sich manches in Ihrem Umfeld anders wünschen?
Christoph Spitz: „Auch im Alltag ist es so, dass man natürlich schaut, dass man keine "Hindernisse" auf seinen Wegen hat, und wenn doch wie man sie umgehen kann. Liegt zum Beispiel eine Treppe auf dem Weg, gibt es vielleicht auch einen Weg außen herum, den man dann nehmen muss. Aber das sind für mich alles keine Schwierigkeiten und zum Glück wird immer mehr darauf geachtet, dass es unkomplizierte Ausweichwege gibt oder gar direkt Rampen anstatt Treppen gebaut. Sollte ich mal an etwas nicht heran kommen weil es zum Beispiel beim Einkaufen im Supermarkt zu weit oben im Regal für mich stehen, wird eben jemand der in der Nähe ist angesprochen oder man bekommt meist sogar direkt die Hilfe angeboten.
Auch das Privileg Auto fahren zu dürfen und zu können, genieße ich sehr und hilft mir natürlich ungemein bei meiner Alltagsgestaltung. Denn so bin ich komplett unabhängig und falle keinem zur Last, weil er mich hier und da hinfahren muss. Durch einen Umbau des Autos ist es möglich, dass ich trotz fehlender Beinfunktion, das Auto nur mit den Händen fahren kann, sprich mit den Händen Gas geben und bremsen kann.

Rheingau.de: Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Christoph Spitz: „Natürlich darf bei mir das Ausgehen mit der Freundin und den Freunden nicht fehlen, wie Stadionbesuche, Kinobesuche oder auch mal "feiern gehen". Ob ich als Rollstuhlfahrer dort eine Sonderstellung einnehme, das weiß ich nicht, dass können die anderen besser sagen. Ich denke ich hab meinen Kreis gefunden in dem ich vollsten akzeptiert und respektiert bin, in dem meine Behinderung und der Rollstuhl zur Nebensache wird und eben da angepackt wird, wo Hilfe dann mal nötig ist. Die meisten setzen sich selbstverständlich auch in den Rollstuhl, sollte ich nicht mal eben nicht drin sitzen und "cruisen" eine Runde, was aber auch von mir definitiv so gewollt ist.

Rheingau.de: Welchen Stellenwert hat Sport in Ihrem Leben?
Christoph Spitz: „Sport hat in meinem Leben von klein auf dazu gehört, im Kindesalter bin ich wie fast jedes Kind, soweit es mir möglich war dem Fußball hinterher gejagt und da "rumgedollt". Soweit es ging habe ich egal ob im Kindergarten oder in den Schulen den Sportunterricht mitgemacht und sollte es mal doch nicht geklappt haben, was eigentlich nicht vorkam war das ebenso.
So kam es dann auch, dass ich tatsächlich trotz meiner Gehbehinderung in meiner Kindheit und Jugend auch Fußball beim SSV Hattenheim gespielt habe und im Tor stand. Ich kann bis heute kleinere Strecken ohne den Rollstuhl auskommen, was in meiner Jugend definitiv noch besser ging als heute.

Rheingau.de: Wie sind Sie zum Leistungssport gekommen?
Christoph Spitz: „Nachdem Fußball spielen für mich dann nicht mehr möglich war, habe ich direkt den Rollstuhlbasketball für mich entdeckt. Durch einen Bekannten, der selbst im Rollstuhl sitzt, bin ich dann nach Laubenheim zu einer Hobbymannschaft im Alter von 14 Jahren gelangt. Da ich mich dort aber nicht mit anderen Mannschaften messen konnte, wurde es mir da relativ schnell langweilig und ich habe neue Herausforderungen gesucht. So bin ich dann bei einem „Try out" in Frankfurt gelandet. Dort hat dann der damalige Trainer der 2. Mannschaft bemerkt, dass ich recht gut mit Ball und dem Rollstuhl umgehen konnte und bei mir nachgefragt, ob ich nicht mal zu einem Training vorbei kommen mag. Nachdem ich ein paarmal mit trainiert hatte, stand für mich sehr schnell fest, dass ich unbedingt dort anfangen will, Rollstuhlbasketball zu spielen. Und hier muss ich einen riesen großen Dank meinen Eltern aussprechen, die mich damals zweimal die Woche nach Frankfurt zu den Trainingseinheiten gefahren haben und vor allem meinem Vater, der mich am Wochenende zu den ganzen Spielen quer durch Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern gefahren hat. Damals haben wir mit den Mainhatten Skywheelers II in der Regionalliga Mitte gespielt. Mit der Mannschaft hatte ich dann den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd geschafft. Von Dort an ging es dann durch halb Deutschland zu den Spielen.

Rheingau.de: Was musst müssen Sie im Sport besonders beachten als Rollstuhlfahrer? Gibt es einen "Sport-Rollstuhl" und wie wird der finanziert?
Christoph Spitz: „Bevor ich überhaupt im Ligabetrieb mitspielen durfte, musste ein spezieller Rollstuhl fürs Basketball her. Nachdem ich meine erste Saison mit einem Stuhl vom Verein gespielt habe, hatten meine Eltern damals bei der Krankenkasse für mich einen Basketballrollstuhl beantragt und über mehrere Einsprüche hinweg dann auch bewilligt bekommen. Nichts desto trotz mussten wir am Ende noch drauf zahlen, da die Kasse einen Sportstuhl nicht komplett finanzierte. Je nach Art des Rollstuhls belaufen sich die Kosten auf bis zu 10.000 Euro. Viele Sportler mit Handicap in Deutschland müssen anteilig die Kosten für einen neuen Sportstuhl selbst tragen. Ich persönliche habe das Glück, dass die Rhinos die Kosten für etwaige Neu-Anschaffungen und Instandhaltungen tragen. Nicht nur bei uns in der ersten Mannschaft wird der Verein hier tätigt, auch in unserer zweiten Mannschaft hilft der Verein. Dies finanzieren die Rhinos durch Fördermittel und Sponsoren.

Rheingau.de: Seit wann spielen Sie in der Bundesliga?
Christoph Spitz: „2013 kamen die Rhine River Rhinos in Wiesbaden ins Spiel, die damalige U19 Nationalmannschaftstrainerin Weber kam auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte in Form einer Doppellizenz, in Wiesbaden zu spielen. Die Doppellizenz hat es mir ermöglicht, in Frankfurt 2. Liga zu spielen und mit den Rhine River Rhinos in der Regionalliga zu starten. Christa Weber kannte mich von Trainingseinheiten bei der U19 Nationalmannschaft, leider hatte ich aber nie das Glück ein Spiel für Deutschland zu absolvieren, da ich mich immer wieder Operationen unterziehen musste. Nach einem Jahr mit den Rhinos in der Regionalliga hatten wir direkt den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd geschafft. Nun musste ich mir die Frage stellen, für welchen Verein ich spielen möchte, da eine Doppellizenz nur für junge Spieler möglich ist und für Mannschaften zu spielen, die nicht in derselben Liga spielen. Also entschied ich mich für die Rhinos, da Wiesbaden viel näher am Rheingau liegt als Frankfurt und auch die sportliche Perspektive habe ich für mich eher in Wiesbaden gesehen. Doch als ich meinen Abschied aus Frankfurt verkündet hatte, kam dort die erste Mannschaft, die in der 1. Bundesliga spielte, auf mich zu und versuchte mich zu überreden, mit der Doppellizenz für Frankfurt in der 1. Liga an den Start zu gehen und mit Wiesbaden in der 2. Liga. Was ich letztendlich auch tat und somit meine ersten Schritte in der höchsten Spielklasse schon 2015 mit knapp 20 Jahren machte.
Mit Wiesbaden hatten wir dann fast den direkten Durchmarsch in die 1. Liga geschafft, wurden dann aber leider nur 2. in der 2. Bundesliga Süd. Eine Saison später musste ich mich dann endgültig entscheiden, für wen ich spielen möchte, da ich aufgrund meines Alters nicht mehr in 2 Mannschaften spielen durfte. Leider hatte ich es wieder nicht geschafft in den zwölfköpfigen Kader der U21 Nationalmannschaft zu kommen und von zu Hause aus die Europameisterschaften und Weltmeisterschaft ansehen.
In der Sommerpause entschied ich mich dann für Frankfurt mit den Mainhatten Skywheelers in der Bundesliga anzutreten und kehrte Wiesbaden für zwei Jahre den Rücken. Doch der Kontakt zum Manager der Rhinos, Mirko Korder, ist nie abgebrochen und er war es auch, der mich dann zur Saison 17/18 zurück nach Wiesbaden lotste.

Rheingau.de: Wie sieht der Trainingsplan aus?
Christoph Spitz: „Unser Training ist nicht anders aufgebaut als in den anderen Mannschaftssportarten. In Wiesbaden trainieren wir als Mannschaft viermal pro Woche. Hinzukommt für mich einmal die Woche Krafttraining und Physiotherapie, somit habe ich fünfmal die Woche Training. Ob dafür andere Sachen zurück gestellt werden müssen? Ganz klar ja! Eigentlich hüpfe ich von meinem Bett ins Büro von dort aus in die Halle und von dort aus wieder ins Bett. Für andere Sachen bleibt für mich so gut wie keine Zeit. Von daher ist mein Wochenplan ziemlich genau getaktet, was Erledigungen wie Einkaufen und ähnliches angeht.
Hinzu kommen in der Zeit von September/Oktober bis März/April die Spiele, die jedes Wochenende stattfinden. Unser letztes Spiel in 2018 hatten wir auch dementsprechend am 22. Dezember.

Rheingau.de: Wo wird gespielt, wie sieht die Aufstellung der Bundesliga in dieser Sparte aus?
Christoph Spitz: „Unsere Liga besteht aus zehn Mannschaften. Unsere Gegner sind Hamburg, Hannover, Zwickau, Köln, Lahn-Dill, Trier, München, St, Vith (diese Mannschaft aus Belgien hat eine Sonderlizenz) und die Thuringa Bulls aus Elxleben bei Erfurt. Die Heimspiele von uns finden in Wiesbaden Klarenthal in der Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule statt. Dort haben wir am 19. Januar um 17 Uhr unser erstes Heimspiel in 2019 und von dort an, eigentlich alle 2 Wochen unsere Heimspiele für den Rest der Saison. Den Spielplan sowie alle weiteren Daten findet man auch auf unsere Homepage www.Rhine-River-Rhinos.de .

Rheingau.de: Gibt es bei den Spielen viele Zuschauer, gibt es "echte" Fans?
Christoph Spitz: „Aktuell besuchen uns an den Spieltagen cirka 150 bis 250 Zuschauer, es dürften gerne noch ein paar mehr sein, wer spielt denn nicht gerne vor einem sehr vollen Haus. Klar haben wir auch echte Fans, wir haben auch einen eigenen Fanclub in dem wir echt unglaublich tolle Fans haben. Auch hier ist jeder dazu eingeladen sich inspirieren zu lassen und gerne einzutreten. Da die aktuelle Runde bisher für uns nicht wie geplant verlief und wir unseren eigenen Erwartungen hinterher laufen/rollen, wäre es gar nicht schlecht wenn ein paar mehr in die Halle kommen würden und uns anfeuern würden. Denn aktuell belegen wir leider den 8. Tabellenplatz.

Rheingau.de: Wie wird über die Rollstuhlbasketball-Bundesliga berichtet?
Christoph Spitz: „Es gibt wöchentliche Vor- und Nachberichte in der regionalen und manchmal auch in der überregionalen Presse, sowie vereinzelte Berichte im Radio oder Fernsehen. Hinzu kommen unsere eigene Pressemitteilungen und nicht zu vergessen, wir streamen wenn möglich jedes unserer Heimspiele im Internet.

Rheingau.de: Gibt es internationale Vergleiche wie eine Europameisterschaft oder ein Weltmeisterschaft?
Christoph Spitz: „Mitte Ende März fangen die Vorrunden Spiele der Euroleague an. Insgesamt gibt es vier Euroleaguen: die „Championsleague", den „André Vergauwen Cup", den „Willi Brinkmann Cup" und den „Challenge Cup". Mit den Rhinos hatten wir in 2018 die Vorrundenspiele im schweizerischen Notwill und durften dann an den Endspielen im Challenge Cup in Spanien in Badajoz teilnehmen. Eine Saison zuvor haben die Rhinos auch die Silbermedaille im Challenge Cup gewonnen und halten damit sogar einen kleinen Rekord, denn kein anderer Verein war in so kurzer Zeit auch international erfolgreich. Doch diese Saison hat sich unser Management aufgrund des aktuell eher kleinen Kaders und auch wegen der hohen physischen, sowie finanziellen Belastung dazu entschieden, unsere Teilnahme an der Euroleague abzusagen. Was persönlich gesehen natürlich sehr schade ist, insgesamt jedoch Sinn macht und für uns alle nachvollziehbar war.

Rheingau.de: Was war bisher Ihr größter sportlicher Erfolg?
Christoph Spitz: Mein persönlich größter Erfolg war der Gewinn der Silbermedaille im Challenge Cup. Damals noch mit den Mainhatten Skywheelers.

Rheingau.de: Wie setzt sich das Team zusammen, haben alle in der Mannschaft das gleiche Handicap, ist die jeweilige Behinderung und was dahinter steckt ein Thema?
Christoph Spitz: „Das Schöne am Rollstuhlbasketball ist, das alle in einer Mannschaft mitspielen dürfen, dass heißt in einer Mannschaft spielen Männer und Frauen sowie Menschen mit Behinderung und ohne Behinderung. Um aber ein körperliches Gleichgewicht auf dem Spielfeld zubekommen, wird jeder Spieler nach seiner Bewegungsfreiheit und Rumpfstabilität klassifiziert. Somit darf ein Team bestehend aus fünf Spielern auf dem Feld die Klassifizierungspunktezahl von 14,5 nicht überschreiten. Menschen, die ohne Behinderung mitspielen haben 4,5 Punkte, jemand der sehr stark beeinträchtigt ist und keine Rumpfstabilität hat, hat einen Punkt. Ich habe zum Beispiel 3 Punkte, da ich eine gewisse Rumpfstabilität habe, aber mich nicht komplett im Sitzen nach vorne und hinten oder zu den Seiten hin lehnen kann, ohne mich auf der anderen Seite zu stützen. Bei uns im Team ist es so, dass wir einen Mitspieler haben, der keine Behinderung hat, ansonsten haben alle mindestens eine „sportliche Minimalbehinderung", was bedeutet, dass die Personen soweit keinen „normalen Fußgänger-Sport“ ausüben können. Sie haben zum Beispiel eine kaputte Hüfte oder kaputte Knie. Somit kommen in einem Team mehrere Behinderungen zusammen, die meisten haben jedoch mit einer Art der Querschnittslähmung zu tun.
Auch unser Trainer Sven Eckhardt hat eine solche Minimalbehinderung. Er selbst kam erst vor ein paar Jahren zum Rollstuhlbasketball und hat letzte Saison bei uns noch im Kader gestanden. Doch durch seine viele Erfahrungen im „Fußgängerbereich" und gute Trainerleistungen im Juniorenbereich kam es in dieser Sommerpause dazu, dass er die Position des Spielers aufgegeben hat und nun unser Trainer ist.

Rheingau.de: Welche Ziele wollen Sie in Ihrem Sport erreichen?
Christoph Spitz: „Natürlich gibt es auch wie schon angeschnitten Nationalmannshaften und es werden Europameisterschaften und Weltmeisterschaften ausgetragen. 2018 war gerade im Sommer die Weltmeisterschat in Hamburg, wo unsere Damen die Bronzemedaille gewinnen konnten. Auch die Herren-Nationalmannschat hat natürlich bei der WM mitgespielt aber leider nicht so gut abgeschnitten. Und natürlich wäre es sehr schön und ein Traum von mir, selbst einmal für Deutschland zu spielen. Doch da muss man so ehrlich sein und zugeben, dass die Chancen da sehr gering sind und das Thema Nationalmannschaft für mich eigentlich gar keines ist. Ich hoffe einfach, dass ich noch ein paar Jahren auf Deutschlands höchstem Level noch gut mitspielen kann und auch privat für mich alles weiter gut läuft und ich bald mit einer Weiterbildung im beruflichen Zweig anfangen kann.“

Rheingau.de: Was schätzen Sie besonders an Ihrem Sport und Ihrem Verein?
Christoph Spitz: „Ich habe in diesem Sport und um den Verein herum tolle Leute kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Zudem bekommen wir Spieler ganz oft positives Feedback von den Zuschauern selbst, wie viel Mut sie durch uns bekommen und weil sie sehen, dass auch trotz Handicap das Leben durchaus einen Sinn haben kann und Spaß machen kann. Ich denke, gerade hier ist es wichtig anzupacken und den Menschen eine Perspektive zeigen zu können. Daher besuchen wir auch regelmäßig Schulen hier in Hessen und Umgebung, so lernen die Schüler schnell die Barrieren und Vorurteile im Umgang mit Menschen mit Behinderung abzubauen und aktiv jeden in die Gemeinschaft einzuschließen. Gerade dieses Thema ist mir sehr wichtig. Auch bei Rehabilitationsprogrammen arbeitet der Verein mit und das alles ist nur möglich, wenn die Kosten mit Sponsoren und Förderern abgedeckt werden. Gerade deshalb ist es für mich nicht nur als Spieler, sondern auch persönlich sehr traurig, das uns vor kurzem mitgeteilt wurde, dass das Sponsoring mit unserem Hauptsponsor mit Ende der Saison ausläuft und wir aktuell noch keinen Nachfolger gefunden haben. Unser Management ist gerade unter Hochdruck auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor, denn ohne ist es nicht gewiss, dass der Ligabetrieb für uns in der 1. Bundesliga sicher gestellt ist.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 27.01.2019.

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