Tischgruppe, Pizzabox, Fitnessgeräte und Bäume
03.06.2025

In Geisenheim dürfen sich die Bürger einmal im Jahr Wünsche für 10.000 Euro erfüllen
Geisenheim. (sf) Das ist rheingauweit einmalig: in der Lindenstadt Geisenheim dürfen sich die Bürger einmal im Jahr einen Wunsch erfüllen! Bürgermeister Christian Aßmann hatte vor drei Jahren die Idee aufgenommen, ein Bürgerbudget einzurichten und so die Bürger ganz unmittelbar in die Entscheidungen in ihrer Stadt einzubinden. Über die Ausgabe von in der Regel 10.000 Euro, je nach Haushaltslage auch mehr oder weniger, können die Bürger sowie örtliche Vereine und Verbände entscheiden und dadurch mehr Verantwortung für ihr unmittelbares Lebensumfeld übernehmen, begründete Aßmann seinen Vorschlag, den die Stadtverordneten aufgriffen. „Mein Ziel war, die Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger bei „ihrem" Haushalt zu fördern und zu einer aktiven Bürgerbeteiligung beizutragen, um so konkret Projektideen aus der Bürgerschaft umzusetzen!“, erläuterte der Rathauschef diese im Rheingau bisher einmalige Maßnahme. Schon bei der Premiere waren gleich drei verschiedene Projektvorschläge eingeschickt worden, die alle gute Ideen gewesen seien. Die Abstimmung darüber, welcher Vorschlag auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden sollte, überließ man den Bürgern, die sich für eine Partnerschaukel am Rhein entschieden, die mittlerweile ein Hit bei allen Besuchern ist. Überhaupt seien bisher alle Maßnahmen aus dem Bürgerbudget überaus gut angenommen worden und würden gepflegt und von Vandalismus verschont, freute sich der Rathauschef.

Jetzt wurde das dritte Abstimmungsergebnis des Jahres 2024 in die Tat umgesetzt und diesmal konnten wieder mehrere Vorschläge verwirklicht werden. Sogar vier Projekte waren es diesmal: Zwei schattenspendende Bäume an der Nordseite des Domplatzes, eine Pizza-Box als passender Abfalleimer an der neuen Hütte auf dem Alten Dorfweiher-Platz in Stephanshausen und zwei Outdoor-Fitnessgeräte für Jung und Alt am Freizeitgelände hinter dem Feuerwehrgerätehaus in Stephanshausen und eine einladende Tisch-Sitzgruppe am beliebten Boule-Platz am Szerencs-Platz in Marienthal konnten ungesetzt werden.
Und so war die Freude auch groß bei der offiziellen Übergabe mit Bürgermeister Aßmann und den Ideengebern in Marienthal. Vor allem die Nachbarschaft des Szerencs-Platzes freute sich sehr, dass der Vorschlag von Stephan Schmitt umgesetzt worden war. „Wir treffen uns hier nicht nur mindestens einmal die Woche zum Boule spielen, viele ansässige Familien nutzen den Platz auch zum Federball spielen oder für andere Sportarten und einmal im Jahr veranstalten wir im Winter hier einen Glühweintreff. Es gab zwar eine Sitzgelegenheit hier, aber die war marode geworden. Dass wir jetzt eine ganze Tischgruppe haben, ist wunderbar“, erklärten die Nachbarn und hatten auch gleich ein Picknick zur Einweihung mitgebracht. 2000 Euro hatte diese Maßnahme gekostet, so dass noch genug Geld übrig war, um auch die Pizza-Abfallbox und die Fitnessgeräte für Stephanshausen im Wert von insgesamt 6000 Euro anzuschaffen. Und auch der Wunsch von Josef Nägler und Rolf Gareis nach einer Baumbepflanzung an der Nordseite des Rheingauer Doms im Wert von 2000 Euro konnte noch erfüllt werden

Leider hätten auch diesmal nicht alle Anträge den Anforderungen entsprochen und wurden zurückgezogen und auch bei der Abstimmung hätte man sich mehr Beteiligung gewünscht. Bürgermeister Christian Aßmann erklärte, dass die Bürgerschafts-Projekte wieder sehr gelungen seien. Das Bürgerbudget würde in diesem Jahr dann aber leider wegen schwieriger Haushaltslage ausgesetzt werden und man hoffe auf eine Neuauflage und neue Ideen für das nächstjährige Projekt, wenn man dafür wieder Geld im Haushalt bereitstellen könne.
Ein Bericht von Sabine FLadung vom 03.06.2025.
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