Neue Johannisberger Weinkönigin komplettiert den Rheingau

13.05.2025

Jonka Hanuss übernimmt im 250. Jubiläumsjahr der Entdeckung der Spätlese die Johannisberger Weinkrone/Feierliche Krönung auf dem Morschberg

Johannisberg. (sf) Die Freude war riesig und gleich aus mehreren Gründen auch berechtigt: am vergangenen Sonntag wurde nach vielen Jahren in Johannisberg mit der 20jährigen Jonka Hanuss eine neue Weinkönigin gekrönt. „Damit hat jetzt jeder Ortsteil im Rheingau wieder eine Weinmajestät!“, hielt die Rheingauer Weinkönigin Lena Orth bei ihrem Grußwort fest. Sie hatte an diesem Tag Geburtstag und die große Ehre, gemeinsam mit dem Johannisberger Weinbauvorsitzenden Sebastian Hanka die neue Weinkönigin mit der sechs Jahre lang verwaisten Krone der Johannisberger Winzer zu krönen. Wie groß die Freude der Winzer ist, drückte Vorsitzender Hanka, der ebenfalls ganz neu im Amt ist in seiner Rede aus. Dass jetzt in dem großen Jubiläumsjahr, in dem die Entdeckung der Spätlese auf dem Johannisberg sich zum 250. Mal jährt, endlich auch eine neue Weinkönigin gefunden werden konnte, sei ein ganz großer Glücksfall. Es imponiere ihm sehr, dass sich souveräne, charmante junge Frauen für dieses besondere Amt interessieren und für ihre Heimat werben. „Diese engagierten jungen Damen sind wundervolle Botschafterinnen für das besondere Kulturgut Wein!“, sagte Sebastian Hanka. Auch Lena Orth bescheinigte den Johannisberger Winzern, dass sie mit der Studentin der Internationalen Weinwirtschaft (IWW) an der Hochschule Geisenheim eine sehr eloquente neue Weinkönigin gewonnen hätten.

Beeindruckt von Jonka Hanuss war auch Bürgermeister Christian Aßmann, der verriet, dass die junge Frau bei ihm direkt im Rathaus angefragt hatte, wie sie Weinkönigin von Johannisberg werden könne. „Ich habe dann den Kontakt zu den Johannisberger Winzern geknüpft und in allerkürzester Zeit war man sich einig. Und so stehen wir heute voller Freude alle hier!“, sagte der Rathauschef, der auch Blumen für die neue Majestät mitgebracht hatte.
Wie sehr sich die Winzerschaft über ihre neue Repräsentantin freut, zeigte sich auch im Krönungsakt selbst: eine richtige, kleine Bühne mit standesgemäßen roten Teppich und Schloss Johannisberg als passende Kulisse im Hintergrund hatten die Gastgeber für ihre neue Weinkönigin und ein knappes Dutzend begleitende Weinhoheiten am Weinstand auf dem Morschberg aufgebaut. Neben der Rheingauer Weinkönigin Lena Orth, der alle herzlich zum Geburtstag gratulierten, waren auch die Geisenheimer Weinkönigin Carina, die Rüdesheimer Weinprinzessin Emma, die Hochheimer Weinkönigin Laura, die Wallufer Weinkönigin Stella und die Erbacher Weinprinzessin Stella gekommen. Außerdem gaben sich überregional auch Weinprinzessin Betty Herzer aus Großjena, Weinkönigin Julia Loosen aus Lösnich an der Mosel und die Alzeyer Weinkönigin Martha Hofmann die Ehre auf dem Morschberg. Als Ehrengast war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Ingo Schon mit seiner Frau Simone, ehemals deutsche Weinprinzessin aus Erbach, gekommen.
Nach dem feierlichen Krönungsakt stellte sich die neue Johannisberger Weinkönigin Jonka in einer unterhaltsamen Rede dem begeisterten Publikum vor: „Ich komme gebürtig aus Kassel und zog mit 5 Jahren nach Brüssel, wo ich 9 Jahre lebte. Mit 13 zog ich dann in den Rheingau und absolvierte im Jahr 2020 mein Abitur am Eltviller Gymnasium. Da mein Onkel und meine Tante das Weingut Magdalenenhof in Rüdesheim führen, ist der Rheingau schon immer ein bekannter Ort für mich und mein Interesse an der Weinbranche ist auch schon immer vorhanden gewesen. Seit ich selbst im Rheingau wohne, steigt dieses Interesse immer weiter. Meine Cousine Julia Blaes war selbst vor einigen Jahren Weinprinzessin in Rüdesheim und sie war diejenige, die mein Interesse an dem Amt schon als Kind geweckt hat“. Seit sie im Rheingau lebe, arbeite sie auch auf Weinfesten mit, besuche die regionalen Weinevents aber auch gerne als Gast und empfand schon immer die Programm-Höhepunkte mit den Weinmajestäten als etwas ganz Besonderes. „Mir ist nur leider oft aufgefallen, wie schade es ist, dass ausgerechnet Johannisberg keine Repräsentantinnen hat, obwohl es so ein schönes Weindorf mit reicher Geschichte ist. Ich schaute also schon immer zu diesem Amt auf und habe bereits einige Zeit darüber nachgedacht, bevor ich mich entschloss, die finale Anfrage an Herrn Aßmann zu schicken“, verriet sie.

Seit fünf Jahren bereits arbeitet Jonka Hanuss im Weingut Trenz in Johannisberg, wodurch ihr Bezug zum Johannisberger Wein immer präsenter geworden sei. Das Weingut Trenz unterstützt die neue Johannisberger Weinkönigin auch als Patenweingut.
Im Herbst 2023 blickte Jonka im Rahmen eines Praktikums auch über den Tellerrand und begleitete die Weinlese im Weingut Bründlmayer in Österreich und im Frühjahr 2024 folgte das nächste Praktikum in Neuseeland, wo sie auch während der Lese im Weingut Delegat arbeitete. Seit Oktober 2024 studiert die junge Frau in Geisenheim „International Wine Business“: „Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich etwas Neues über Wein lerne“.
In ihrer Freizeit verbringe sie am liebsten Zeit mit ihren Freunden, probiere gerne neue Weine oder gehe auf Reisen. „Am besten ist es natürlich, wenn ich alle diese Aspekte kombinieren kann!“, schmunzelte sie. Für ihr neues Amt erwarte sie sich eine aufregende Zeit mit vielen Aufgaben, aber auch mit vielen Chancen. „Ich möchte das Weindorf Johannisberg mit Herz und Persönlichkeit vertreten und die Arbeit unserer tollen Winzerinnen und Winzer anderen Menschen näherbringen. Ich gehe mit viel Zuversicht in dieses Amt und freue mich auf die bevorstehende Zeit, in der ich viele Menschen für Wein und seine Kultur begeistern möchte“, sagte die frisch gekrönte Johannisberger Weinkönigin Jonka Hanuss.

Ein Bericht von Sabine FLadung vom 13.05.2025.

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