Königin trägt die von Großvater handgemachte Krone

27.06.2023

Alina Bender ist neue Erbacher Weinkönigin und Josefine Crass neue Weinprinzessin

Erbach. (sf) Einen großen feierlichen Krönungsakt zur offiziellen Eröffnung des Erbacher Erdbeerfestes: eingebettet in zahlreiche Festreden wurden die neue Erbacher Weinkönigin Alina und die neue Weinprinzessin Josefine gekrönt. Heinz Koch, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereines Erbach, der das Erdbeerfest veranstaltet, und der Erbacher Weinbaupräsident Alexander Jung hatten zusammen mit allen Ehrengästen die charmante und engagierte ehrenamtliche Arbeit der Weinmajestäten hervorgehoben, die gerade auch in den Sommermonaten an den Wochenenden stets ihre Freizeit opfern, um auf den großen und kleinen Festen im Rheingau und darüber hinaus für das heimische Premiumprodukt ihrer Heimat -den Wein- Werbung zu machen.

Wie charmant, kompetent und mit wie viel spürbarem Spaß sie das machen, habe gerade auch die scheidende Erbacher Weinkönigin Isabella Albrecht in ihren Amtsjahren für die Erbacher Winzer immer wieder bewiesen - was in den verschiedenen Laudationen, gerade auch aus den Reihen der „Queens“ selbst, deutlich wurde. Nicht nur Nachfolgerin Alina Bender, Weinprinzessin Svenja David und die neue Weinprinzessin Josefine Crass würdigten das, es gab auch ein Geschenk von allen Erbacher Winzern, die je eine Flasche Wein gestiftet hatten als Dankeschön, alle Erbacher Weinmajestäten bekamen einen Gude-Gutschein von der Rheingauer Volksbank, dazu Blumensträuße von allen Seiten und es wurde von den „Queenie-Kollegen“ ein märchenhafter Rückblick geboten. Isabella Albrecht wurde bereits 2017 zur Erbacher Weinprinzessin gekrönt. „Die damalige Weinkönigin Laura Ott hatte mich an Fassenacht gefragt, ob ich Weinprinzessin werden möchte und nach dieser „Fassenachts-Spaßerei“ wurde ich auch recht schnell gekrönt!“, erinnert sich die 23jährige, die ebenfalls lange bei den Erbacher Hexen tanzte und im Rope Skipping aktiv war. Mit dem Patenweingut Crass an der Seite sammelte sie nicht nur viele Erfahrungen und schöne Augenblicke in ihrem Weinmajestäten - Amt, es prägte sie auch beruflich. Denn Isabella studiert Internationale Weinwirtschaft in Geisenheim und arbeitet im Weingut Baron Knyphausen. „Ich gebe meine Krone mit einem weinenden und einem lachenden Auge ab, weil ich die Zeit und die Queenie-Mädels natürlich furchtbar vermissen werden. Aber ich freue mich auf das, was jetzt kommt und meine Zukunft für mich bereithält!“, sagte sie.

Schon am Freitag waren alle vier Weinmajestäten bei der „Stunde der Alten“ im Bowle-Stand anzutreffen und schenkten dort Erdbeerbowle aus. Die Aufregung war schon zu spüren: Auf die Krönung zur Weinkönigin freute sich die 21jährige Alina Bender sehr. Seit 2019 schon ist sie Erbacher Weinprinzessin und konnte bereits viel Erfahrung für ihr neues Amt sammeln. Zur Seite steht ihr das Patenweingut Heinz Nikolai. „Schon als kleines Kindergartenkind konnte ich es kaum erwarten, bis endlich wieder Erdbeerfestzeit war und ich die vielen schönen Weinmajestäten aus dem ganzen Rheingau bewundern konnte. Ich träumte davon, wie es wäre, wenn ich auch mal da oben auf der Bühne stehen würde. Daran erinnerte sich auch Heinz Nikolai vom Weingut Nikolai. Eines Tages fragte er mich, ob ich mir vorstellen könne, das Amt der Erbacher Weinmajestät zu übernehmen. Jedoch war ich zu dem Zeitpunkt erst 15 Jahre alt und fühlte mich noch viel zu jung, um solch ein Amt würdig zu übernehmen. Aber als Heinz Nikolai mich zwei Jahre später wieder fragte, sagte ich mit Begeisterung zu!“, erzählt die künftige Weinkönigin. Wie ihre Vorgängerin und ihre beiden Prinzessinnen tanzte auch Alina Bender viele Jahre lang bei den Erbacher Hexen. Außerdem engagiert sie sich seit Jahren als Teamer und Betreuer der Konfirmanden in der Kirchengemeinde Triangelis und ist hier seit knapp zwei Jahren die jüngste im Kirchenvorstand, wie auch die neue Pfarrerin Stella Schu in ihrer Gratulation betonte. Darüber hinaus ist sie auch als Betreuerin im Zeltlager „Staraf“ in Geisenheim tätig. „Ich freue mich, die Königinnen-Krone die kommenden zwei Jahre zu tragen, meinen Heimatort und die Erbacher Winzer mit ihren hervorragenden Weinen zu repräsentieren und weiterhin viele schöne Gelegenheiten mit und um den Wein erleben zu dürfen. Ganz unter dem Motto „Man lernt nie aus“, freue ich mich auf alle neuen Erfahrungen, die weiterhin auf mich zu kommen“, sagte sie bei Amtsantritt. Und gekrönt wurde sie mit einer ganz besonderen Krone: denn Alina bekam nicht die neue Erbacher Weinkrone auf’s Haupt, die Isabella Albrecht Minuten zuvor abgelegt hatte. Der Verkehrsverein und der Weinbauverein waren tief in das Heimatarchiv vorgedrungen, um eine antike Erbacher Weinkrone „auszugraben“: die Krone, die einst Alinas Großvater, der Traditions-Uhrmacher im Ort, Peter Bender, für die Erbacher Weinkönigin angefertigt hatte und die jetzt den Kopf der Enkelin während ihrer Amtszeit ziert. Ein bewegender Augenblick für Alina, aber auch für ihren Vater, der direkt an der Bühne saß.

Die zweite Prinzessinnenkrone ging an Josefine Crass, die am Samstag auch neu im Trio der Erbacher Weinmajestäten aufgenommen wurde. Schon bei ihrer Antrittsrede bewies die 17jährige, die aus dem Weingut Crass stammt und die 11. Klasse der St. Ursula Schule in Geisenheim besucht, dass sie bühnenfest ist und Reden kann. Gerade erst war sie ein halbes Jahr in dem USA und besuchte dort eine amerikanische Highschool. Auch sie tanzt in der Garde der Erbacher Hexen und trainiert Showtanz in Hattenheim. „Durch das Weingut meines Vaters bin ich mit Wein aufgewachsen, außerdem war es schon immer ein Kindheitstraum, einmal Weinmajestät zu sein. Ich freue mich auf die tollen Events, die ich mit der „Queenie-Familie“ erleben darf und auf den Austausch mit interessanten Persönlichkeiten“, sagte die junge Frau, die in ihrer Freizeit auch gerne reitet. Mit der 21jährigen Svenja David ist das Trio dann komplett. Die 21jährige Bürokauffrau, die bei den Erbacher Hexen die Garde und das Showtanzballett tänzerisch und als Trainerin unterstützt, wird vom Patenweingut Martin begleitet. „Ich war schon immer fasziniert vom Amt der Weinmajestäten, vom eleganten Auftreten und Fachwissen, das sie über unsere Kultur und Heimat haben, so wie viele kleine Mädchen!“. Vor allem auch das Erdbeerfest mit seiner heimischen Atmosphäre sei ihr Favorit, verrät Svenja.
Und das bestätigten dann auch die rund zwei Dutzend Kolleginnen aus der „Queeniefamilie“ mit der Rheingauer Weinkönigin Katja Föhr und der Rheingauer Weinprinzessin Carolin Ebert an der Spitze , die zum festlichen Krönungsakt gekommen waren, dem neuen Erbacher Trio herzlich gratulierten und die scheidende Weinkönigin „Bella“ mit so manchem Tränchen im Auge verabschiedeten. Bei Erdbeerbowle, Sekt und Wein feierten alle zusammen noch viele Stunden beim Erdbeerfest.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 27.06.2023.

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