Schloss Kosakenberg

Schloss Kosakenberg

Dem Geisenheimer Bahnhof nördlich gegenüber thront das Palais der Reichsgrafen von Ingelheim mit seiner kunstvoll gestalteten barocken Vorhalle an der Südseite des Westflügels.

Hier förderten im 19. Jahrhundert die "Ingelheimer" die Kultur in hohem Maße. Und dazu gehörte das Theater zu Geisenheim, an dessen Aufführungen sich Eduard von Lade (der Stifter der Geisenheimer Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau) allzu gern erinnerte und sie zu den Glanzpunkten der ingelheimischen Winterveranstaltungen zählte: "…wobei wir alle mitwirkten."

Noch ein Stückchen weiter nördlich, längs der Straße "Im Kosakenberg", liegt der ehemals Zwierlein`sche Landsitz. Er gehörte in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. dem Onkel der Dichterin Adelheid von Stolterfoth, der sie im Jahre 1844, 78jährig, heiratete. Der Dichter Friedrich von Matthisson nannte den Landsitz den ‚,Parnaß der Rheinphilomele", den Musenberg der rheinischen Nachtigall. Und der mit der Dichterin befreundete Ferdinand Freiligrath schwärmtehhj ihr vor: ‚,... Sie selbst, Ihr herrlicher Garten, Ihre Dichterkneipe - ich bin noch ganz voll davon."

Aus den Weingütern dieser beiden Musentempel entstand das neue "Weingut Freiherr von Zwierlein". Da der traditionsreiche Name Ingelheim nicht mehr zur Verfügung stand, nannte man das Schloß nach der gleichnamigen Weinbergslage, an dessen Fuß es liegt.
Die Zusammenlegung der beiden Weingüter ist nicht überraschend, denn schon in der Vergangenheit hatten der Graf von Ingelheim und der Freiherr von Zwierlein ihre Weingüter von einem gemeinsamen Amtskellner (Administrator) führen lassen. Heute bearbeitet das Weingut "Schloß Kosakenberg" eine Rebfläche von 8 ha in den Spitzenlagen Geisenheims, Winkels und Assmannshausens.

Standort: in Geisenheim, direkt gegenüber vom Bahnhof

Karte und Anfahrt

Kommentare

  • Dr. Graf Ingelheim
    am 24.02.2011 um 23:04 Uhr schrieb

    Dr. Graf Ingelheim

    Schloß "Kosakenberg" ( seit Mitte des 20. Jahrh. benannt nach dem ehemaligen nördlich anschließenden Weinberg) früher Palais Ingelheim, wurde 1679 vom Mainzer Fürstbischof Anselm Franz v. Ingelheim von Georg Anton v. Riedt erworben und als Sommerresidenz umgebaut. Nach dem Tode des Fürstbischof 1695 erbte es sein Patenneffe Franz Adolf Dietrich v. Ingelheim, Reichskammerrichter zu Wetzlar. Seitdem war es der Hauptwohnsitz der Reichsgarfen von Ingelheim, bis Gräfin Leopoldine, geb. Gräfin v. Stauffenberg es 1941 an die Weinhändlerfamilie Hortz verkaufte, in deren Besitz es heute noch ist.

  • Franz J. Hilgers
    am 17.02.2011 um 17:41 Uhr schrieb

    Franz J. Hilgers

    M.E. sind seit bereits 5 Jahren Restaurant und wohl auch Vinothek geschlossen.

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