Ferienspass mit Robin Hood

12.08.2015

Mit Robin Hood im Oestrich-Forest auf Abenteuer

30. Stadtrandfreizeit mit König Bernd Nungesser auf den Pfingstbachwiesen ging mit buntem Hochzeitsfest zu Ende

Oestrich-Winkel. (sf) "Wollt Ihr Robin von Locksley Lady Marian heiraten", fragte Bruder Tuck und Robin sagte: "Ja, ich will". Jubel ertönte daraufhin von den kleinen Untertanen im Oestrich-Forest und dann feierten sie Hochzeit!

Zuvor hatte "König" Bernd Nungesser gemeinsam mit "Robin Hood" noch alle Kinder, die an der diesjährigen Stadtrandfreizeit auf den Pfingstbachwiesen teilgenommen hatten, ehrenvoll zu Rittern geschlagen. "Du hast siegreich am Ritter-Turnier teilgenommen. Du hast Deine Geschicklichkeit, Deinen Mut und Deine Kühnheit unter Beweis gestellt und wirst deshalb zum Ritter von Edelmut ernannt", stand auf der Urkunde des siebenjährigen Max aus Oestrich. Stolz nahm er sie nach dem Ritterschlag mit dem Schwert von König Bernd entgegen. Max aus Oestrich war zum ersten Mal mit von der Partie bei der Stadtrandfreizeit. "Es hat mit super gefallen, am schönsten war das Bogenschießen und der Sturm auf die Burg", sagte er. Auch die Verpflegung vom Haus am Strom sei prima gewesen, am besten hätten die Nudeln mit Soße geschmeckt. Er will auf jeden Fall nächstes Jahr wieder mitmachen.

Seit genau 30 Jahren schon ist das Ferienprogramm der Stadt Oestrich-Winkel bei den Kindern aus allen vier Stadteilen ein Renner. Als echte Alternative zum Urlaub in fernen Ländern gilt bei den jungen Teilnehmern das spannende und abenteuerliche Programm, das in diesem Jahr wieder zwei Wochen lang insgesamt 58 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in Atem hielt. "Das ist eine Rekordzahl und besonders schön finden wir alle, das wir auch fünf Flüchtlingskinder aus Syrien, Tschetschenien, dem Kosovo und Afghanistan mit dabei hatten", so Bernd Nungesser, der die Rolle von König Richard Löwenherz mit sichtlichem Spaß beim Abschluss-Theaterspiel übernommen hatte. Zu dem Theaterstück war auch der 1. Stadtrat Werner Fladung gekommen, der sich ebenfalls darüber freute, wie gut die Flüchtlingskinder von den Gleichaltrigen aufgenommen worden waren. "Es gab keinerlei Berührungsängste, alle verstanden sich prima und die Kinder haben auch gut Deutsch gelernt in diesem Tagen". Werner Fladung hob hervor, dass Oestrich-Winkel zu den wenigen Kommunen im Kreis gehört, die noch selbst eine Ferienbetreuung für Kinder anbieten.

Zusammen mit zahlreichen Eltern und Familien der Kinder war der 1. Stadtrat gerne am letzten Freitagmittag der Einladung zur Abschlussparty gefolgt, die als Hochzeitsfest von Robin und Marian gefeiert wurde. Die Eltern hatten viele verschiedene Salate und Kuchen mitgebracht und sorgten so für das leibliche Wohl. Zur Begrüßung sangen die Kinder für die Eltern das diesjährige Staraf-Lied zum Motto "Robin Hood" etwas krumm und schief, aber umso lustiger auf die Melodie von Helene Fischers "Atemlos": "Wir ziehen durch die Wälder hinter unserer Stadt, das ist unsre Zeit wie für uns alle gemacht - oho. Wir schießen unsre Pfeile für unseren Zweck, unsre Feinde fliehen oder liegen im Dreck - oho. Robin unser Held ist da, jetzt wird alles wunderbar. Mit Robin Hood durch den Wald, befrein wir England schon ganz bald. Komm schon los einfach raus, schalten wir den Prinzen aus, der Wald ist unser Reich, von der Straße bis zum Teich. Klein und Groß sind dabei, bald ist England wieder frei".

"Vor langer, langer Zeit zogen die christlichen Mächte Europas in einen Kreuzzug, um das Heilige Land Jerusalem von den Sarazenen zu befreien. Auch England und dessen König Richard Löwenherz waren bei den Kämpfen beteiligt. Als der Krieg vorbei war, kehrte auch Robin Hood nach England zurück. Bei seiner Rückkehr fand er das Land in großer Armut wieder. Denn der König war auf dem Heimweg von feindlichen Truppen gefangen worden. Schuld daran trug der Bruder des Königs, Prinz John, der in seiner Abwesenheit den Thron bestiegen hatte und dem Volk immer höhere Steuern abverlangte. Die Steuern trieb sein niederträchtiger Gefolgsmann, der Sheriff von Nottingham, ein. Da Robin Hood zu den engeren Vertrauten des Königs gehörte, hatte Prinz John ein hohes Kopfgeld auf ihn und auch andere Freunde des Königs ausgesetzt. Diese Geächteten hielten sich im Oestrich-Forest als Gesetzlose versteckt. Dort hatten sich Robin und seine Freunde ein Lager hoch in den Bäumen gebaut. Der Sheriff von Nottingham machte auch nicht vor der Kirche halt, denn auch da wurde das bisschen Geld, das in der Kollekte gesammelt wurde, direkt abgeholt. Das Geld sollte eigentlich zur Renovierung der Kirche von Bruder Tuck sein. Doch Robin beklaute den Sheriff bei der Geldübergabe und gab das Geld an Bruder Tuck zurück", hatte die 22 jährige Lisa vom Betreuerteam die diesjährige Staraf-Geschichte erklärt.

"Wir haben Robin geholfen, den König zu befreien, um England vor der Armut zu retten. Wir haben auch den Sheriff von Nottingham überfallen und er war in den Wald geflüchtet. Er hatte seine Pferde und die Gefangene Lady Marian hier zurück gelassen. Sie sollte eigentlich Prinz John heiraten, aber dann ist sie bei uns geblieben und Robin und Marian kannten sich von früher, sie sind zusammen aufgewachsen", erklärte die kleine Josie aus Köln, die mit ihrer Kusine Rosalie aus Winkel schon zum zweiten Mal mit bei der Staraf war. Am schönsten fanden die beiden, dass wirklich einen Tag lang zwei Pferde auf den Pfingstbachwiesen zu Besuch waren, die sie sogar "bemalen" durften. Eine der Betreuerinnen hatte ihr Pferd und das Pferd einer Freundin mitgebracht, was nicht nur die Mädchen toll fanden.

Mit vielen aufregenden Abenteuern wie einer Schatzsuche, dem Sturm der Burg und einem Besuch im Schwimmbad machten die Kinder sich zwei Wochen im Oestrich-Forest auf, um den bösen Scheriff von Nottingham besiegen und den König von England befreien zu können. Am Freitag war es in der Burg, der Schutzhütte an den Anglerteichen, zum großen Finale zwischen den Kindern und dem Sheriff mit seiner Gefolgschaft gekommen. Die Kinder siegen natürlich und Prinz John musste sich geschlagen geben. Als alle Gefangenen befreit wurden, fanden sie unter ihnen auch König Bernd, der die ganze Zeit in der Burg gefangen war. Der König bedankte sich bei Robin Hood und den Kindern. Und er bekam obendrein noch ein Geschenk: die bewährten Beteuer der Staraf, Lisa, Florian, Jan, Jana, Sören und die beiden Winkeler Jugendlichen Pascal Weiler und Tamina Holz, die selbst schon als Kinder an der Staraf teilgenommen hatten, hatten zum 30jährigen Jubiläum der Freizeit ein Fotoalbum mit Bildern und Statements der Kinder und Betreuer gebastelt, das sie Bernd Nungesser übergaben. Der Stadtjugendpfleger ist schon seit vielen Jahren der Leiter der gesamten Staraf. Zusammen mit den jungen Betreuern, darunter auch wieder mit Felicitas, Jennifer und Lea drei angehende Sozialassistentinnen, die hier ihr erlebnispädagogisches Praktikum absolvierten, begleitet er jedes Jahr mit großem Engagement und Spaß die Schützlinge durch die zweiwöchige Ferienfreizeit. Für die technische Hilfe während der Staraf zeigten sich wieder Carsten Fink und Lars Gläser verantwortlich. Und dabei war ihnen in diesem Jahr nach durchwachsenem Beginn auch das Wetter hold, so dass die Kinder und Betreuer auf den Pfingstbachwiesen viel Spaß hatten. Nach elf aufregenden Tagen gab es zum Abschluss noch das große Hochzeitsfest. Gemeinsam mit den Eltern, Geschwistern und Gästen wurde das große Fest am Freitagnachmittag auf dem lauschigen Platz gefeiert und vielen fiel der Abschied von der Ferienfreizeit sichtlich schwer.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 12.08.2015.

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