Einstiegsweine haben hohe Qualität

07.07.2017

Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser verlieh Urkunden der 13. Schoppen-Trophy im Siegerweingut Trenz

Rheingau. (sf) "Der Schoppenwein ist die Visitenkarte eines Weinguts: denn gerade der preisgünstigste trockene Wein auf der Weinkarte gibt einen ersten Eindruck von Qualität und Philosophie der Winzerinnen und Winzer. Ich freue mich sehr, heute mit der deutschlandweit einmaligen "Schoppen-Trophy" einfache und zugleich herausragende Rieslingweine aus dem Rheingau auszeichnen zu können", sagte Staatssekretärin Dr. Tappeser beim der Verleihung der Urkunden der 13. Schoppen-Trophy im Siegerweingut Trenz in Johannisberg. Zusammen mit der Rheingauer Weinkönigin Stephanie Kopietz überreichte sie hier im Rahmen einer Feierstunde die Urkunden an die Erstplatzierten der Schoppen-Trophy 2017.

"Der Weinjahrgang 2016 hat die Rheingauer Winzer durch Wetterkapriolen und die Bedrohung durch den falschen Mehltau zwar vor einige Herausforderungen gestellt. Der Region aber dennoch viele gute Trink- und Schoppenweine beschert. Die große Blindverkostung des Rheingauer Weinschmeckers, an der fast 30 Winzer und Weinfachleute mitgewirkt haben, hat die Einschätzung des Weinbauverbands zum neuen Jahrgang bestätigt", hielt auch der "Erfinder der Trophy", der FAZ-Korrespondent für den Rheingau, Oliver Bock, fest. Im Jahr 2005 hatte Oliver Bock als Herausgeber des "Rheingauer Weinschmeckers" den Wettbewerb initiiert. So wurden zum 13. Mal die preisgünstigsten Rieslingweine auf den Weinkarten der Straußwirtschaften und Gutsschänken des Rheingaus bewertet. "Den besten Schoppen trinkt der Weinfreund in dieser Saison im Rheingau in der Schänke und im Innenhof des Weinguts Trenz in Johannisberg. Die höchste Punktzahl unter 36 angestellten Weinen, zehn Prozent mehr als im Vorjahr, nimmt Winzer Michael Trenz als Bestätigung seines Qualitätsstrebens. Trenz ist erst der zweite Winzer, der sich zum zweiten Mal in die Siegerliste eintragen konnte. Es war gewissermaßen ein Erfolg mit Ansage, denn im Vorjahr hatte das Weingut den dritten Platz belegt", sagte Weinschmecker-Autor und Trophy-Organisator Oliver Bock. Das sei ein eindrucksvoller Beleg für die hohe Konstanz bei der Erzeugung von Qualitätsweinen.
Insgesamt wurden 36 Weine von 28 Juroren blind geprüft und nach einem 20 Punkte-System bewertet. Der Jury gehörten Vertreter der teilnehmenden Güter, Gastronomen, Weinjournalisten, Vertreter der Weinbranche und der Verbraucher an, darunter auch die Rheingauer Weinkönigin Stephanie Kopietz.

Bei der Blindverkostung im Tagungszentrum Sickinger Hof des Weingasthauses Rüdesheimer Schloss www.ruedesheimer-schloss.com habe sich Trenz mit knappem Vorsprung gegen das Geisenheimer Weingut Schumann-Nägler www.schumann-naegler.de/ und das Winkeler Weingut Allendorf www.allendorf.de durchgesetzt, die gemeinsam auf den zweiten Platz kamen. Dritter wurde das Martinsthaler Weingut Keßler mit einer ,.Martinsthaler Wildsau" trocken.

Die Siegerehrung nahm die Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz. Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Beatrix Tappeser, zusammen mit Weinkönigin Stephanie vor. Tappeser lobte das Ziel des Wettbewerbs, nämlich die Qualität im Rheingauer Weinbau weiter zu fördern, dabei den Blick auf die umsatzstarken Basisweine zu legen und für die Weinbauregion zu werben. "Schoppenweine werden vor allem in Straußwirtschaften und Gutsschänken getrunken. Dadurch sind sie ideale Botschafter für die Region, sie vermitteln das Lebensgefühl und die Kulturlandschaft des Rheingaus insgesamt. Beides wiederum ist untrennbar mit dem Wein verbunden", machte Dr. Beatrix Tappeser deutlich. "Alle teilnehmenden Winzerinnen und Winzer haben daher in meinen Augen gewonnen, denn sie pflegen die Tradition und Kultur des Weinanbaus im Rheingau, trotz zum Teil unberechenbarer äußerer Einflüsse." Nach 2014 mit der Themenproblematik "Kirschessigfliege" und der Trockenheit 2015 habe im vergangenen Jahr den Winzern vor allem die hohe Niederschlagsmenge im Mai zu schaffen gemacht: "Zum Teil regnete es in diesem einen Monat so viel wie sonst in drei bis vier Monaten. Das führte zu einer starken Ausbreitung des "Falschen Mehltaus". Ein sommerlicher und Herbst ermöglichte dann eine gute Entwicklung der Reben", hielt Tappeser fest. Der Klimawandel sei eine Tatsache: "Die Winzerinnen und Winzer spüren seine Folgen in ihrer täglichen Arbeit, denn sie sind abhängig von Natur und Witterung. Umso wichtiger ist es, gegen zu steuern - so wie wir es mit dem Integrierten Klimaschutzplan tun ", sagte Dr. Tappeser und warb zugleich für die landwirtschaftliche Beratung sowie die Forschung des Landes Hessen, die den Winzern zur Verfügung stehe.

"Ich gratuliere dem Winzerehepaar Trenz aus Johannisberg zum ersten Platz. Sie haben die Fachjury mit einem 2016 Rheingau Riesling "Basic" überzeugt und bewiesen, dass die trockene "Nummer 1" der Weinkarte eine hohe Qualität haben kann und noch dazu hervorragend schmeckt", sagte Dr. Tappeser. Der Sieger und Hausherr stellte das Weingut Trenz www.weingut-trenz.de den zahlreichen Gästen und Ehrengästen vor: "Wir bewirtschaften 22,7 Hektar in unterschiedlichen Lagen, die mit rund 80 Prozent mit Riesling und rund elf Prozent Spätburgunder bestockt sind. Die unterschiedlichen Böden spiegeln sich in einer großen Geschmacksvielfalt der Weine. In der Lage "Johannisberger Hölle" www.rheingau.de/wein/weinlagen/johannisberger-hoelle wachsen auf verwittertem Quarzit Rieslinge mit ausgeprägter Mineralität. Die Spätlesen der Lage "Johannisberger Vogelsang" www.rheingau.de/wein/weinlagen/johannisberger-vogelsang werden durch Aromen von Maracuja oder reifer Birne geprägt. Das Weingut legt vor allem Wert auf fruchtbetonte, finessenreiche und elegante Weine".

Die Ergebnisse der 13. Schoppentrophy:

1. Platz Weingut Trenz Johannisberg mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken "Basic".
2. Platz Weingut Allendorf, Winkel mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken/Weingut Schumann-Nägler, Geisenheim mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken.
3. Platz Weingut Keßler, Martinsthal mit einem 2016 Martinsthaler Wildsau Riesling trocken
4. Platz Dienst www.weingut-dienst.de, Hochheim mit einem 2016 Dorotheenhof Riesling trocken
5. Platz Weingut Hanka www.weingut-hanka.de, Johannisberg, mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken.
Der 6. Platz ging an gleich fünf Weingüter: Diefenhardt www.diefenhardt.com, Martinsthal mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken/Mitter-Velten, Hochheim mit einem 2016 Daubhaus Riesling Kabinett trocken/ Crass, Erbach mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken/ Laquai, Lorch mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken und Weingut F.B Schönleber www.fb-schoenleber.de, Winkel mit einem 2016 Rheingau Riesling trocken.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 07.07.2017.

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