Riesengaudi im Hofbräuhaus in Winkel

12.10.2016

"Ozapft is" heißt es beim traditionellen Oktoberfest des Showorchesters Rheingau-Mitte im blau-weißen Vereinsheim

Oestrich-Winkel. (sf) "A Riesengaudi" erleben die Gäste des diesjährigen Oktoberfestes im ganz und gar weiß-blau geschmückten Vereinsheim des Showorchesters Rheingau-Mitte: dieses Fest ist seit drei Jahrzehnten ein Garant für Superstimmung und schon in der dritten Generation feiern hier vor allem junge Gäste die typisch bayrische Lebenslust zusammen mit den Musikern des Showorchesters. Beste Hofbräuhaus-Stimmung war an diesem Abend garantiert. Wie schon in den letzten Jahren werden alle drei Oktoberfeste, die jedoch alle ausverkauft sind, vom Förderverein des Show-Orchesters - Freundeskreis Rheingau-Mitte e.V. ausgerichtet.
Die Veranstalter hatten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um ihren Gästen eines der legendären "Oktoberfeste" in Winkel zu bieten, so leuchteten nicht nur weithin sogar die Lichter am Vereinshaus in den bayrischen Landesfarben, man hatte auch neue Lieder einstudiert: das lustige Lied "Hulaalu, der liebe Gott muss a Tiroler sein" wurde erst an dem beiden letzten Tagen vor dem Oktoberfest von den Musikern unter der Leitung von Charly Bresser einstudiert und die Musiker selbst hatten solchen Spaß an diesem Lied, dass sie es kurzerhand zu ihrer "Hymne" für die diesjährigen Oktoberfeste machten.
Aber auch das beliebte "Applaus, Applaus" und "Ein Kompliment" von den Sportfreunden Stiller klang beim ersten Ton schon aus rund 300 Kehlen, meist ganz junge. Mit allergrößter Begeisterung sang man dieses Lied immer wieder, dabei standen fast alle Gäste mehr auf den Bänken, als dass sie saßen.
Richtig ansteckend waren die gute Laune, Lebensfreude pur und unbändige Lust am gemeinsamen Feiern und die Gaudi, die mit dem Öffnen des Bühnenvorhangs und dem ersten Musikstück des Showorchesters geradezu überschäumte. Mitten im Herzen des Weinlandes Rheingau präsentiert sich im Oktober das Vereinsheim der Rheingau-Mitte als Festsaal, den man weiß-blauer selbst in Bayern nicht findet. Und auch die "Fans" des Rheingau-Mitte-Oktoberfestes, denn die hat das Fest seit Jahren tatsächlich, kamen alle ganz stilecht mit Zöpfen, Dirndl, Lederhose und Tirolerhut. Bayerische Leckereien wie Haxe, Leberknödel, Leberkäse mit Kraut und Brezel machten den bayrischen Spaß mitten im Rheingau perfekt.
Neben der Gaudi stand jedoch auch das zünftige Konzert der Musiker im Mittelpunkt. Rund 30 Musikerinnen und Musiker des Show-Orchesters Rheingau-Mitte ließen es unter der Leitung von Karl-Heinz Bresser mit Ohrwürmern wie dem " alten Holzmichel", "Heidi", "Resi, I hol di mit dem Traktor ab", den "Tiroler Holzhackerbuam", "Sierra Madre", "Santiano", "So a schöner Tag", und vielen anderen so richtig "krachen". Als Sänger sorgten außerdem Gotthard Charissè, Hans Ettingshausen und Barbara Born für Furore.

Schon nach wenigen Takten standen die Besucher des Oktoberfestes auf ihren Stühlen und klatschen und sangen mit, "was das Zeug hielt". "A schierer Wahnsinn, diese Superstimmung" meinte auch Dirigent Karl-Heinz Bresser, der wie seine in bayrische Trachten gekleideten Musiker sichtlichen Spaß an der Gaudi des Publikums hatte.
Und es war wirklich "a schierer Wahnsinn", das hätten sicher sogar die Bayern selbst neidvoll zugegeben, denn was das Show-Orchester Rheingau-Mitte bei seinem diesjährigen Oktoberfest wieder an Stimmung zu bieten hatte, dürfte selbst im Bayernland seinesgleichen suchen. Seit fast 40 Jahren lädt das Show-Orchester Rheingau-Mitte schon zu seinen alljährlichen Oktoberfesten ein und wer sich unter den 300 Gästen befand, die im rasend schnell ausverkauften Vorverkauf eine Karte ergattert hatten, durfte wieder ein Oktoberfest erleben, das an Superlativen im Rheingau kaum noch zu überbieten ist. Eröffnet hatte das erste von insgesamt drei Festen im Vereinsheim der Rheingau-Mitte der Vorsitzende Hans Ettingshausen. Er bat Peter Hartmann beim ersten Oktoberfest der Rheingau-Mitte zum obligatorischen Fassanstich auf die Bühne und verkündete nach einigen kräftigen Schlägen zur Freude des Publikums "O'zapft is". Prompt kam aus dem Saal die stimmgewaltige Antwort: "Oans, zwaa, g'suffa". Mit dem schon legendären "Trompetenecho" wurde dann das Konzert des Showorchesters eröffnet und schon bei diesem ersten Lied stiegen die Gäste auf die Stühle und sangen aus voller Kehle mit. Das gut gemixte Repertoire reichte von dem Ohrwurm " Marmor, Stein und Eisen bricht" über "Joanna" und das "Fliegerlied" bis hin zu "Du hast mich tausendmal belogen". Mit den gern gehörten Evergreens heizten die Musiker dem Publikum ordentlich ein. Bei Hits wie "Der Anton aus Tirol" und "Heidi" gab es dann kaum noch ein Halten.

Eine Steigerung war trotzdem noch möglich, als nämlich die "Bayrischen Spiele" an diesen Abend begannen und die stärksten Frauen und Männer im Saal zum Maßkrugstemmen nach vorne gerufen wurden. In diesen Minuten, in denen die Entscheidung noch sprichwörtlich in der Luft schwebte, brüllte und johlte das anfeuernde Publikum die Teilnehmer lautstark in weiß-blaue Höhen des Vereinsheimes. Außer beim Maßkrugstemmen waren die "besten Bayern" unter den 300 Gästen auch zum Nagelspiel aufgerufen und mußten mit möglichst wenig Schlägen einen Nagel komplett einschlagen. Und schließlich gab es noch ein Karaokesingen für die "bayrischsten" Rheingauer, denen als Preis ein echt bayrischer Seppel-Hut winkte. Angesichts dieser herrlichen "Disziplinen" gab es im Saal vor Lachen kein Halten mehr.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 12.10.2016.

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